Schlag gegen organisierte Kriminalität
66 Jmmobilien beschlagnahmt – Zwölf Objekte durchsucht – 16 Personen unter Verdacht
Polizisten und Staatsanwälte überprüften Konten und Grundbücher. Eine arabischstämmige Gro:familie soll in gro:em Stil Immobilien mit gestohlenem Vermögen gekauft haben.
BERLIN Der Mann aus einer arabischstämmigen Großfamilie in Berlin lebte von Hartz IV und Kindergeld. Dennoch kaufte er Eigentumswohnungen undGrund stücke. Das begann kurz nach dem spektakulären Einbruch in eine Sparkasse in Berlin-Mariendorf im Jahr 2014, bei dem mehr als 100 Schließfächer aufgebrochen undd ie Räume danach gesprengt wurden. Die Beute von mehr als neun Millionen Euro tauchte bis heute nicht auf. Einer der Täter, ein Bruder des Wohnungskäufers, wurde 2016 wegen des Einbruchs zu acht
Jahren Gefängnis verurteilt.
Wurde das Geld aus dem Bankeinbruch für den Immobilienkauf verwendet und so in den legalen Wirtschaftskreislauf gebracht? Diese Frage trieb die Polizei um und führte zu einem der größten Verfahren zu Geldwäsche und organisierter Kriminalität. Am Donnerstag präsentierte die Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt stolz erste Ergebnisse: 77 Wohnungen, Häuser undGrund stücke in Berlin
undd em Umlandmit einem Gesamtwert von 9,3 Millionen Euro wurden vergangenen Freitag vorläufig beschlagnahmt. Darunter soll auch eine gepachtete Kleingartenkolonie sein. Zwölf Objekte wurden durchsucht, umfangreiches Beweismaterial sichergestellt.
16 Menschen, die zu einer seit Jahren in Berlin lebenden arabischen Großfamilie und deren Umfeld gehören, werden der Geldwäsche beschul-
digt. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen, eine Anklage gibt es noch nicht, sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft, Jörg Raupach.
Von einem groß angelegten „Puzzle“undeiner „Heidenarbeit“sprach dann auch Staatsanwalt BernhardMix. Konten, Konten undwied er Konten sowie Grundbücher seien gecheckt worden. Immer neue Namen von Verdächtigen seien aufgetaucht.
Die Immobilien seien jetzt unter die Zwangsverwaltung des Staates gestellt. Im besten Fall würden die Mieter es nicht merken, meinte Raupach. Die Ermittler setzen auf das neue Gesetz zur Vermögensabschöpfung vom vergangenen Jahr. Damit kann Vermögen vorläufig sichergestellt werden, wenn die Besitzer nicht nachweisen können, dass sie es legal erworben haben. Ob die jetzt beschlagnahmten Wohnungen dauerhaft entzogen werden, entscheiden aber letztlich Gerichte.
Die Ermittler gehen davon aus, dass auch der spektakuläre Diebstahl einer 100 Kilogramm schweren Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum mit einem reinen Goldwert von 3,7 Millionen Euro im März 2017 im Zusammenhang mit dem Clan steht. Verdächtige würden derselben Großfamilie zugerechnet, so Mix. Die Goldmünze bleibt jedoch verschwunden. Die Polizei vermutet, dass das wertvolle Stück inzwischen zerlegt wurde. Geht „auf Kur“:Wi gald Boning
undMod erator WIGALD BONING (51) könnte sich vorstellen, sein neues NDR-Format „Carlo undWigaldauf Kur“in seiner Geburtsstadt Wildeshausen zu drehen. In der Sendung testen er und Carlo von Tiedemann Kuren in drei Städten. Eine Kur habe er aber noch nicht nötig, sagte Boning im Gespräch mit dieser Zeitung.
AMANDA SEYFRIED (32) findet es schön, deutscheWurzeln zu haben. Das verriet die USamerikanische Schauspielerin undSängerin. „Es ist schon sehr lange her, aber die Ahnen meiner Familie stammen aus Deutschland undSc hottland“, sagte Seyfried. Sie selbst kam 1985 in Allentown (Pennsylvania) zur Welt.