Nordwest-Zeitung

Für Florian Kainz stehen die Ampeln jetzt auf grün

Im dritten Jahr bei Werder Bremen will der Angreifer aus Graz endlich Stammspiel­er werden

- VON THOMAS SCHULZ ZURZEIT ZELL AM ZILLER

ZELL AM ZILLER Natürlich begleiten auch in diesem Sommer wieder zahlreiche Journalist­en das Trainingsl­ager von Werder Bremen im Zillertal, das Interesse der einheimisc­hen Medien hingegen hat spürbar nachgelass­en. Was natürlich daran liegt, dass die Anzahl der Österreich­er im grün-weißen Trikot stark zurückgega­ngen ist. Sebastian Prödl, Marko Arnautovic, Richard Strebinger, Florian Grillitsch und nun Zlatko Junuzovic – sie alle haben Werder verlassen.

Dennoch wird Werder in den nächsten Tagen verkünden, den Vertrag mit der Ge- meinde Zell bis 2022 verlängert zu haben. Die Rahmenbedi­ngungen sprechen dafür und so ganz ohne Akteure aus dem Alpenland kommt der vierfache deutsche Meister ja nicht daher. Marco Friedl stammt aus Kufstein, der in Hamburg geborene Martin Harnik ist zumindest ÖFB-Nationalsp­ieler und dann ist da natürlich auch noch Florian Kainz. „Ich bin top motiviert“, sagt Kainz. Der 25-Jährige aus Graz möchte in seiner dritten Saison in Bremen endlich den sportliche­n Durchbruch schaffen. Vor zwei Jahren hatte Frank Baumann ihn in einer seiner ersten Amtshandlu­ngen als neuer Manager für 3,5 Millionen Euro von Rapid Wien an die Weser gelotst.

In der Saison 2016/17 kämpfte Kainz jedoch mit der Umstellung auf das Bundesliga-Niveau, die Spielzeit darauf blockierte­n ihn gleich zwei Hinderniss­e. Zum einen gab es seine Ideal-Position als Linksaußen in dem von Trainer Alexander Nouri praktizier­ten 3-5-2-System nicht und als dessen Nachfolger Florian Kohfeldt auf 4-3-3 änderte, war die Stelle durch Junuzovic besetzt. Dennoch kam Kainz auf 30 Einsätze. Zwar nur auf vier über die volle Distanz, aber immerhin mit 56 Minuten im Schnitt. „Ich bin mit einem guten Gefühl aus der Saison herausgega­ngen, jetzt möchte ich mich für mehr empfehlen“, erklärte Kainz. Wie entschloss­en der inzwischen zehnfache Nationalsp­ieler ist, können die Trainings-Kiebitze im Zeller Parkstadio­n täglich erleben. Mal hämmert Kainz den Ball krachend unter die Latte, dann düpiert er Torhüter Jiri Pavlenka mit einem Heber aus 30 Metern. Auf der Tribüne brandet Applaus auf und Kainz freut sich: „Ich will meine Quote an Treffern sowie TorVorlage­n unbedingt erhöhen. Das Selbstvert­rauen beim Abschluss ist jetzt da.“

Auch Trainer Kohfeldt bescheinig­t dem Blondschop­f aus der Steiermark eine positive Entwicklun­g. Dass Kainz beim Doppel-Test am Sonntag in der vermeintli­chen BElf stand, hatte andere Gründe. „Ich bin durch die Länderspie­le erst später ins Training eingestieg­en, da war das nur über 2x35Minute­n angesetzte Spiel gegen Pribram genau richtig. Zudem wollte der Trainer, dass ich auf meiner Lieblings-Position spiele“, erklärte Kainz. Klappt es für ihn mit einem Stammplatz, dann kommen nächstes Jahr sicher auch die österreich­ischenMedi­en wieder ins Zillertal.

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DPA-BILD: JASPERSEN Ambitionie­rt: FlorianKai­n z
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