Für Florian Kainz stehen die Ampeln jetzt auf grün
Im dritten Jahr bei Werder Bremen will der Angreifer aus Graz endlich Stammspieler werden
ZELL AM ZILLER Natürlich begleiten auch in diesem Sommer wieder zahlreiche Journalisten das Trainingslager von Werder Bremen im Zillertal, das Interesse der einheimischen Medien hingegen hat spürbar nachgelassen. Was natürlich daran liegt, dass die Anzahl der Österreicher im grün-weißen Trikot stark zurückgegangen ist. Sebastian Prödl, Marko Arnautovic, Richard Strebinger, Florian Grillitsch und nun Zlatko Junuzovic – sie alle haben Werder verlassen.
Dennoch wird Werder in den nächsten Tagen verkünden, den Vertrag mit der Ge- meinde Zell bis 2022 verlängert zu haben. Die Rahmenbedingungen sprechen dafür und so ganz ohne Akteure aus dem Alpenland kommt der vierfache deutsche Meister ja nicht daher. Marco Friedl stammt aus Kufstein, der in Hamburg geborene Martin Harnik ist zumindest ÖFB-Nationalspieler und dann ist da natürlich auch noch Florian Kainz. „Ich bin top motiviert“, sagt Kainz. Der 25-Jährige aus Graz möchte in seiner dritten Saison in Bremen endlich den sportlichen Durchbruch schaffen. Vor zwei Jahren hatte Frank Baumann ihn in einer seiner ersten Amtshandlungen als neuer Manager für 3,5 Millionen Euro von Rapid Wien an die Weser gelotst.
In der Saison 2016/17 kämpfte Kainz jedoch mit der Umstellung auf das Bundesliga-Niveau, die Spielzeit darauf blockierten ihn gleich zwei Hindernisse. Zum einen gab es seine Ideal-Position als Linksaußen in dem von Trainer Alexander Nouri praktizierten 3-5-2-System nicht und als dessen Nachfolger Florian Kohfeldt auf 4-3-3 änderte, war die Stelle durch Junuzovic besetzt. Dennoch kam Kainz auf 30 Einsätze. Zwar nur auf vier über die volle Distanz, aber immerhin mit 56 Minuten im Schnitt. „Ich bin mit einem guten Gefühl aus der Saison herausgegangen, jetzt möchte ich mich für mehr empfehlen“, erklärte Kainz. Wie entschlossen der inzwischen zehnfache Nationalspieler ist, können die Trainings-Kiebitze im Zeller Parkstadion täglich erleben. Mal hämmert Kainz den Ball krachend unter die Latte, dann düpiert er Torhüter Jiri Pavlenka mit einem Heber aus 30 Metern. Auf der Tribüne brandet Applaus auf und Kainz freut sich: „Ich will meine Quote an Treffern sowie TorVorlagen unbedingt erhöhen. Das Selbstvertrauen beim Abschluss ist jetzt da.“
Auch Trainer Kohfeldt bescheinigt dem Blondschopf aus der Steiermark eine positive Entwicklung. Dass Kainz beim Doppel-Test am Sonntag in der vermeintlichen BElf stand, hatte andere Gründe. „Ich bin durch die Länderspiele erst später ins Training eingestiegen, da war das nur über 2x35Minuten angesetzte Spiel gegen Pribram genau richtig. Zudem wollte der Trainer, dass ich auf meiner Lieblings-Position spiele“, erklärte Kainz. Klappt es für ihn mit einem Stammplatz, dann kommen nächstes Jahr sicher auch die österreichischenMedien wieder ins Zillertal.