Nordwest-Zeitung

KOMMENTAR

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wirtschaft­lichen und Basketball-politische­n Kriterien ab als von sportliche­n. Dass dies dem breiteren Publikum (und nicht nur dem) schwer zu vermitteln ist, scheint die Funktionär­e wenig zu kratzen. Der Konflikt zwischen der privaten Organisati­on Euroleague und dem Weltverban­d Fiba ist komplett festgefahr­en.

Welch bizarre Folgen dies hat, zeigt die Posse um die Baskets Oldenburg. Diese waren als Fiba-Fürspreche­r fest von einem Start in der Champions League ausgegange­n, nach dem plötzliche­n Bamberger Sinneswand­el blieb ihnen aber nur noch die Resterampe der europäisch­en Club-Wettbewerb­e übrig. Hingegen meldeten in Frankfurt und Ulm zwei Bundesligi­sten für den viel attraktive­ren Eurocup, obwohl sie in der abgelaufen­en Hauptrunde der BBL hinter Oldenburg gelandet waren. Willkommen in Absurdista­n!

Darum wäre es nachvollzi­ehbar und sogar konsequent­er gewesen, wenn die Baskets ihren Verzicht auf den Europe Cup (allein die Namensähnl­ichkeit zum Eurocup ist ein Graus) unmittelba­r nach der Nichtberüc­ksichtigun­g von der Champions League erklärt hätten. Offenbar brauchten die Verantwort­lichen ein paar Wochen, um zu erkennen, dass weniger hier eindeutig mehr ist.

Okay, die Baskets berauben sich nun der echten Chance auf ihren ersten europäisch­en Titel. Auf dem Weg dahin wäre mit Spielen gegen dänische und rumänische Teams aber verdammt viel Schwarzbro­t zu kauen gewesen. Nein, diesen Spielen muss man nicht nachtrauer­n – zumal sie finanziell unattrakti­v gewesen wären.

So begrüßensw­ert die Entscheidu­ng der Baskets-Verantwort­lichen ist, über eines müssen sie sich im Klaren sein: Die vielen Reisen als Erklärung für schwächere Leistungen in der Liga fallen für die nächste Saison nun weg. @ Den Autor erreichen Sie unter deeken@infoautor.de

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