18 Drogenfunde vor Deichbrand
<er beim Deichbrand für den reibungslosen Ablauf sorgt
CUXHAVEN/NCO Zoll und Polizei haben anreisende Besucher des Deichbrand-Festivals in Cuxhaven kontrolliert. In elf Fällen konnten die Beamten am Donnerstag Cannabis, Ecstasy und Amphetamine sicherstellen. Bereits am Vortag hatte es sieben weitere Drogenfunde gegeben. Ein Festivalbesucher war besonders ideenreich: Er hatte das Marihuana in einer täuschend echt aussehenden Batterieattrappe versteckt, die er im Batteriefach eines Radios eingelegt hatte. Der Rauschgiftspürhund ließ sich jedoch nicht beirren.
Insgesamt 105 der unentbehrlichen „Stagehands“sind in diesem Jahr im Einsatz. Der 29jährige Hai Dang Duong hat die Aufgabe, ihre Arbeit zu koordinieren.
CUXHAVEN/NORDHOLZ Während Zehntausende vor den Hauptbühnen stehen und feiern, sorgen sie für einen reibungslosen Ablauf. Die Rede ist von den „Stagehands“, die ein großes Festival wie das Deichbrand erst zu dem machen, was es ist. Noch bis Sonntagnacht toben sich die mehr als 50 000 Besucher auf dem Gelände des Seeflughafens Nordholz in Cuxhaven aus, während im Hintergrund viele Menschen wie fleißige Bienen das Programm über die Bühne bringen.
Einer, der diesen unentbehrlichen Job bereits seit zwölf Jahren macht, ist Hai Dang Duong, von allen nur „Hai“genannt. Der 29-Jährige ist für die Koordination der Stagehands zuständig. Angefangen hat er aber auch selbst mit der Arbeit auf und hinter der Bühne.
Doch was genau ist ein Stagehand? „Wir sind Bühnenhelfer, die dafür zuständig sind, das Equipment der Musiker zu transportieren, die Kulissen aufzubauen, die Ton- und Lichtelemente anzuschließen und dafür zu sorgen, dass alles reibungslos abläuft“, erklärt Duong.
Im Gegensatz zu den „Steelhands“, welche den harten Job haben, die Bühnen aus Stahlelementen auf- und abzubauen, sind sie während des Festivals tätig und können die Musiker hautnah auf der Bühne erleben. Seit Mittwoch sind insgesamt 105 Stagehands beim Deichbrand im Einsatz.
„Das ist Rekord für dieses Festival“, sagt Duong und erklärt: „Das liegt an den Anforderungen der Bands. Unser Headliner, Die Toten Hosen, verlangt allein 21 Stagehands, die neben der Standardbesetzung den Aufbau der Bühnenelemente erledigen.“Da muss jeder Handgriff sitzen.
Der normale Tag eines Stagehands beginnt am frühen
Morgen, wenn die Bands mit teils riesigen Kulissen, Lichtanlagen und eigenen Tonelementen anreisen. „Wir müssen schnell sein, da es während des Tagesablaufs keine Möglichkeiten gibt, große Umbauten zu machen“, meint Duong. Den ganzen Tag über werden die Elemente wie Puzzleteile für die Bands zusammengesetzt.
Während der 29-Jährige früher noch selbst Hand angelegt hat, ist heute vor allem seine Kopfarbeit gefragt. Als Organisator muss er für alle
Probleme passende Lösungen finden: „Ich schaue vor Ort, ob alles funktioniert und ob alle Stagehands am richtigen Ort sind.“Dazu passend studiert der gebürtige Bremerhavener in Elsfleth Logistik.
Durch die Nähe zu Cuxhaven, wo das Festival dieses Jahr seinen 14. Geburtstag feiert, ist Duong zum Deichbrand gekommen. „Vorher war ich noch nie auf einem Festival, habe mich aber für die Abläufe und die Technik interessiert. Das erste Mal hat mir dann so gut gefallen, dass
ich dabeigeblieben bin“, meint Duong. Für ihn sei das Deichbrand inzwischen wie eine zweite Familie.
Ihren Höhepunkt nimmt die Arbeit der Stagehands an diesem Samstag, wenn 97 von 105 Leuten im Einsatz sind. „Wenn da einige ausfallen, wird es problematisch. Da müssen wir das Optimum finden und schnell reagieren“, sagt Duong. Gerade bei dem großen Areal und der Lautstärke durch die Bands sei das schwierig zu koordinieren. „Bisher hat aber alles reibungslos funktioniert.“
Damit das auch so bleibt, wählen die Deichbrand-Verantwortlichen ihre Stagehands gut aus. Man muss einige Fähigkeiten mitbringen, erklärt Duong: „Stressresistenz und Kraft sind wichtig. Außerdem ist Teamwork unerlässlich, Einzelkämpfer können wir nicht gebrauchen.“Nur im Team kann man innerhalb weniger Tage auf sonst kargen Pckern eine komplette Festivalstadt aus dem Nichts erschaffen und wieder verschwinden lassen.