Nordwest-Zeitung

Höhere Beiträge für Pflegekass­en

- VON PETRA SORGE UND TOBIAS SCHMIDT, BÜRO BERLIN

BERLIN/KNA Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) schließt nicht aus, dass die Beiträge zur Pflegevers­icherung 2019 stärker ansteigen als bisher geplant. Statt um 0,3 könnte der Beitrag um 0,5 Prozentpun­kte erhöht werden, sagte er den „Westfälisc­hen Nachrichte­n“(Münster). Diese Größenordn­ung, die die Pflegekass­en für notwendig hielten, sei „realistisc­h“. Klar sei für ihn auch, „dass wir die Pflegebedü­rftigen mit den erhöhten Kosten nicht völlig allein lassen werden“.

FRAGE: Herr Lau ann, der Beitrag zur Pf ege er i e rung t r er a ge ant teigen, u , tatt u , Pr zent un te! "erden die Pf egeref r en n # $arz % t zu &' tein f'r die Beitrag za er( LAUMANN: Die Bedingunge­n Oür die FachkräOte müssen verbessert und mehr POlegerinn­en und POleger eingestell­t werden. Die BeschäOtig­ten sollen auch endlich besser bezahlt werden. Das hat natürlich seinen Preis. Daher werden die Beitragsza­hler nicht um höhere Beiträge herumkomme­n. Die Forderung der POlegekass­en nach einem Anstieg um 0,5 Prozentpun­kte halte ich Oür realistisc­h. FRAGE: ) r z$ei *a ren a +en #ie , da a n a Pf ege+e tigter der Bunde regierung , - r i . zu tz i e #te en in der Pf ege gef rdert! Bunde ge und eit ini ter *en # a n /0123 er ri t -etzt 4 #te en! 5in 6r fen auf de ei7en #tein( LAUMANN: Man kann keine Dinge in einen Koalitions­vertrag schreiben, die man dann nicht umsetzen kann. Die 20 000 Stellen ergeben sich, wenn man mit zwei bis drei Prozent mehr POlegebedü­rOtigen pro Jahr rechnet. Es wird aber herausOord­ernd genug, die 13 000 Stellen zu besetzen. Das Gewinnen von POlegekräO­ten wird eine der entscheide­nden Versorgung­sOragen werden. FRAGE: )erdi f rdert 8 neue #te en9 LAUMANN: Woher sollen die Menschen daOür kommen? Wir haben in NordrheinW­estOalen bereits 80 Prozent mehr Plätze in der Ausbildung als noch vor zehn Jahren. Trotzdem reicht das nicht. Und es gibt auO dem Markt einOach keine POlegekräO­te mehr. KurzOristi­g schon gar nicht. Eine Ausbildung in der POlege dauert drei Jahre. In vielen Bundesländ­ern bekommen junge Menschen, die eine Lehrstelle wollen, nicht immer eine. Stinksauer bin ich auO die Länder, die noch immer von den Azubis Schulgeld nehmen! FRAGE: 1ie : tfa aufna en der ;ran

en u er ind eit *a ren er t ft! ;a en rzte $ en < ut Patienten -etzt er 6e ef n zu ri tigen <rzt der in eine %et tung te e dirigieren! ;ann da fun ti nie ren( LAUMANN: Von dem Plan, über die Notdienstn­ummer 116117 der niedergela­ssenen Ärzte die Patienten zu steuern, halte ich sehr viel. In der Region OstwestOal­en-Lippe mit Oast 300 000 Einwohnern machen wir gerade einen groß angelegten Test. Wird die Notdienstn­ummer gewählt, kann ein Rettungswa­gen losgeschic­kt werden. Der Arzt kann dann entscheide­n: Wird der Patient in eine NotauOnahm­e gebracht oder reicht die Behandlung bei einem niedergela­ssenen Mediziner? So ist eine gute Steuerung hinzubekom­men, die Rettungsst­ellen entlastet. Notwendig ist ein zweiter Schritt, die Einrichtun­g von Arztpraxen direkt bei den Ambulanzen der Kliniken. Dort braucht es eine Rezeption, wo entschiede­n wird: Kommt der Patient in die Rettungsst­elle oder kann er von einem niedergela­ssenen Kassenarzt behandelt werden? In NRW werden wir dies ab 2022 einOühren. In 16 Kliniken sind wir schon so weit. Die sektorenüb­ergreiOend­e Versorgung müssen auch andere Bundesländ­er hinbekomme­n.

Laumann (61) leitet das Gesundheit­sressort in NordrheinW­estfalen und ist Vorsitzend­er der CDA

 ?? BILD: GAMBARINI ??
BILD: GAMBARINI

Newspapers in German

Newspapers from Germany