740 Flugzeuge warfen 8500 Tonnen Sprengsätze ab
Rüstungsbetriebe waren das Ziel – Zwangsarbeiter durften ni7ht in die ;un<er
HAMBURG „Operation Gomorrha“lautete das CodeWort der Alliierten für die sechs Bombenangriffe vom 24. Juli bis 3. August 1943, die große Teile Hamburgs zerstörten. Bis zu 740 Flugzeuge waren im Einsatz und warfen insgesamt rund 8500 Tonnen Spreng- und Brandbomben ab. Rund 125000 Menschen wurden verletzt, etwa 35000 Menschen starben – das sind 80 Prozent der Opfer des gesamten Krieges in Hamburg.
Der Oberbefehlshaber der britischen Bomberflotte, Marschall Arthur Harris, hatte befohlen, die Hansestadt als Vergeltung für die deutschen Luftangriffe auf britische Städte zu zerstören. „Seit 1939 spielte Hamburg eine wichtiBetriebe
ge Rolle für die Fortsetzung und Ausweitung des nationalsozialistischen Angriffskriegs“, sagte der Historiker
Dirk Brietze. Ein Ziel der Bombardierungen sei deshalb die Rüstungsindustrie gewesen. Es seien aber nicht nur und Verkehrsviertel bombardiert worden, sondern auch Wohnviertel – vor allem die, in denen Arbeiter aus den Betrieben lebten. „Die Loyalität der Bevölkerung gegenüber dem NS-Regime sollte durch die Zerstörung der städtischen Wohngebiete gebrochen werden.“
Die ersten Flieger warfen Sprengbomben, um die Dächer abzudecken, dann kamen die Brandbomben, um die Gebäude zu entzünden. Der Kirchturm von St. Nikolai diente den alliierten Bomberpiloten während der Luftangriffe auf Hamburg als Orientierungspunkt. Die Ruine ist heute ein Mahnmal. Die Zerstörungen veränderten das Stadtbild radikal. „Viele Straßen, die man heute kennt, waren früher Kanäle, die man einfach zugeschüttet hat, um die Trümmermassen wegzubekommen“, sagte Historiker Malte Thießen.
Es gab viel zu wenig Platz in Bunkern: „Obwohl Hamburg beim Bunkerbau eine besondere Priorität hatte, standen für gerade einmal 3,5 Prozent der Bevölkerung bombensichere Bunkerplätze zur Verfügung. Die übergroße Mehrheit floh in Keller“, sagte Malte Thießen.
Die vielen Fremd- und Zwangsarbeiter, die in Hamburg in den Rüstungsbetrieben schuften mussten, hätten keinen Zugang zu Bunkern oder Luftschutzräumen bekommen. „Deshalb gab es bei dieser Gruppe besonders viele Opfer.“Nach dem Feuersturm flohen 900000 Menschen aus der Stadt.