Betriebe sollen häufiger kontrolliert werden
Ministerium sieht Verbesserungspotenzial für Tierschutz
OSNABRÜCK Das Land Niedersachsen will die Tierschutzkontrollen auf den Bauernhöfen verbessern. Das geht aus einer Antwort des Landwirtschaftsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen im Landtag zu Tierschutzkontrollen in der Landwirtschaft hervor.
Grundsätzlich sei das gegenwärtige Kontrollsystem wirksam. „Allerdings besteht nach Ansicht der Landesregierung Verbesserungspotenzial in qualitativer und quantitativer Hinsicht“, schreibt das Ministerium. So sollen Veterinäre auch die in den Tierkörperbeseitigungsanstalten angelieferten Kadaver auf Verletzungen und Krankheiten untersuchen und im Verdachtsfall bei den Landwirten kontrollieren. Dazu müsste aber erst das Tierschutzgesetz geändert werden.
Laut EG-Verordnung müssen nationale Behörden regelmäßig und normalerweise ohne Vorankündigung amtliche Kontrollen auf den Bauernhöfen vornehmen. Dafür sind die Kreisveterinärbehörden zuständig. Die Kontrollquote zwischen 2013 und 2017 hat sich in Niedersachsen laut Ministerium nicht verbessert. Weil es immer wieder Berichte über Missstände in den Tierställen gebe, bemühe sich die Landesregierung zusammen mit den kommunalen Spitzenverbänden um eine Verbesserung der Quote für Tierschutzkontrollen.
Allerdings sei es schwierig, geeignete Bewerber für Jobs als Amtsveterinäre zu finden. Geplant sei daher, die Zahl der Stellen für Referendare ab 2019 um 50 Prozent zu erhöhen. Auch solle der Beruf des Veterinärassistenten eingeführt werden. Diese sollen die Amtstierärzte unterstützen.
Nach Ansicht des Ministeriums spielt die Zahl der Kontrollen nur eine nachgeordnete Rolle. Wichtiger sei, die Betriebe „risikobasiert“auszuwählen – also Bauernhöfe gezielt in den Blick zu nehmen, wenn bekannt wird, dass dort Tiere auffallend oft krank oder verletzt sind. Im bundesweiten Durchschnitt wird ein Tierhaltungsbetrieb alle 17 Jahre kontrolliert, in Niedersachsen alle 21 Jahre.