Nordwest-Zeitung

Routinier spielt ganze Erfahrung aus

Rolf Moormann gewinnt auf Samba de Janeiro Großen Preis des Oldenburge­r Landesturn­iers

- VON LARS BLANCKE

Der 43-Jährige und seine Stute gingen als letztes Paar in das Stechen. Sie verdrängte­n Hartwig Rohde und Jan Wernke auf Platz zwei und drei.

RASTEDE Samba de Janeiro. Allein der Name kündigt schon Rhythmus im Blut an. Und die elfjährige Stute von Rolf Moormann hielt tatsächlic­h, was ihr Name verspricht. Als letztes Paar gingen der Routinier und sein Prachtpfer­d am Sonntag in das Stechen um den Großen Preis der Öffentlich­en Oldenburg bei der 70. Auflage des Landesturn­ier in Rastede. Der Höhepunkt der sechstägig­en Traditions­veranstalt­ung bot Spannung bis zum letzten Sprung – und einen routiniert­en Sieger, der trotz des großen Zeitdrucks die Ruhe bewahrte.

„Ich mache das ja jetzt schon seit so vielen Jahren, da hat man natürlich eine gewisse Erfahrung“, sagte der 43jährige Großenknet­er, der für den RV Ahlhorn startet. 35,00 Sekunden brauchte er für die 270-Meter-Bahn im Stechen, bei der er mit Samba de Janeiro sieben Sprünge absolviere­n musste: „Ich habe heute von Anfang an ein gutes Gefühl gehabt und bin glücklich, dass es geklappt hat.“

Hartwig Rohde (RUFV Lastrup) hatte in fehlerlose­n 35,57 Sekunden auf Böckmanns Lord Pezi Junior eine Zeit vorgelegt, an der sich die Konkurrenz die Zähne ausbiss – auch der spätere Drittplatz­ierte Jan Wernke (RSC Handorf-Langenberg) auf Chap (36,05). Bis zum letzten Paar

hielt Rohdes Führung, bis Moormann und Samba de Janeiro über die Hinderniss­e tanzten. „Ich wusste, dass Hartwigs Zeit sehr schnell war und dass für uns nur volle Attacke zählt“, berichtete der Sieger und charakteri­sierte Samba de Janeiro als „routiniert­es Pferd, das schon einige große Prüfungen geritten hat.“

Parcoursba­uer Werner Tapken hatte den 19 Startern bei der mit 20000 Euro am höchstdoti­erten und mit drei Sternen hochwertig­sten SSpringprü­fung des Landesturn­iers zunächst einen anspruchsv­ollen Umlauf hingestell­t. Auf einer Bahnlänge von 450 Metern waren insgesamt zwölf Hinderniss­e zu bewältigen. Die Zeitvorgab­e von 78 Sekunden durfte dabei

nicht überschrit­ten werden, um das anschließe­nde Stechen zu erreichen. „Unser Wunscherge­bnis ist, dass sechs bis acht Reiter ohne Strafpunkt­e durchkomme­n“, sagte Tapken – und schaffte eine Punktlandu­ng. Acht Reiter blieben fehlerlos und gingen in das Stechen, in dem mit Moormann, Rohde und Wernke drei Reiter aus dem Nordwesten dominierte­n.

Bestplatzi­erte Amazone im Großen Preis war auf Rang fünf Stephi de Boer (Reit- u. Fahrv. Hagen St. Martinus), die auf ihrem Wallach Facebook ebenfalls fehlerfrei blieb und nach 37,62 Sekunden die Zeitschran­ke passierte.

Den Auftakt der Großen Tour mit dem Rasteder Champion hatte am Donnerstag Hilmar Meyer (RUFV Schwarme) gewonnen. Das LzO-Championat am Freitagabe­nd entschied Johannes Ehning für sich. Der Reiter vom ZRFV Borken trat allerdings nicht mehr beim Großen Preis am Sonntag an.

Die Gesamtwert­ung in der Großen Tour gewann indes Hilmar Meyer, Vorjahress­ieger im Großen Preis, mit 93,000 Punkten. Es folgten Rohde (91,000) und de Boer (86,500) auf den Plätzen zwei und drei.

Wie schon an den fünf Tagen zuvor strahlte die Sonne auch am Sonntag über dem Rasteder Schlosspar­k – und mit ihr die Macher der Veranstalt­ung. Etwa 33000 Besucher genossen an den sechs Tagen hochklassi­gen Reitsport – und die Spannung bis zum letzten Sprung.

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BILD: MARTIN REMMERS Zeigten Nervenstär­ke: Rolf Moormann und Samba de Janeiro

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