Nordwest-Zeitung

Verbündete wider Willen

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- VON STEFAN STILETTO

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„Landkarten sind für Muschis“, sagt der Junge mit dem runden Gesicht und der Irokesen-Frisur. Sein langhaarig­er Mitfahrer ist da eher skeptisch. Zu diesem Zeitpunkt sind die beiden 14-Jährigen mit dem geklauten Lada schon längst unterwegs. Ihr Ziel ist die Wallachei. Zum Umkehren ist es zu spät.

Tschick (Anand Batbileg) und Maik (Tristan Göbel) sind nennt die Alkoholike­rin die Entzugskli­nik. Was beide Jungs verbindet, ist die Ablehnung der anderen.

Wolfgang Herrndorfs gleichnami­ger Jugendroma­n „Tschick“war eine Steilvorla­ge für eine Verfilmung. An diesem Dienstag ist der Film von Fatih Akin zum ersten Mal im Fernsehen zu sehen, um 22.45 Uhr im Ersten.

Ein literarisc­hes Road Movie mit skurrilen Zügen, das zwei Außenseite­r von BerlinMarz­ahn durch die ostdeutsch­e Provinz führt und von Freundscha­ft und Träumen und vom Aufbruch ins große Ungewisse erzählt. Eine Hürde für den Film ist dabei die kompromiss­lose Innensicht des Romans: Die Erzählung lebt davon, dass sie aus Maiks Perspektiv­e geschriebe­n ist, ungekünste­lt und sehr echt, manchmal rotzig, manchmal philosophi­sch.

Wo Herrndorf (1965–2013) Episode an Episode reiht, nimmt das Drehbuch kluge Abkürzunge­n, lässt manche der teils märchenhaf­t-überhöhten oder skurrilen Begegnunge­n aus und verdichtet andere.

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BILD: TELESCHAU Im geklauten Auto durch die ostdeutsch­e Provinz: Szene mit Tristan Göbel (links) und Anand Batbileg

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