A will Stein e ausschließen
Jugend-Landeschef bezeichnete Hitler-Attentäter als „Verräter“
HANNOVER Wegen Verunglimpfung des Hitler-Attentäters Claus Schenk Graf von Stauffenberg will die niedersächsische AfD den Landeschef der Jugendorganisation Junge Alternative (JA), Lars Steinke, aus der Partei ausschließen. Landes- und Fraktionschefin Dana Guth betonte am Freitag, Steinke habe „nun endlich etwas geliefert was so greifbar ist, dass es die Messlatte für einen Parteiausschluss erfüllt“. In einem nicht öffentlich einsehbaren Facebook-Eintrag hatte Steinke Stauffenberg als Verräter bezeichnet.
Guth betonte: „Der AfDLandesvorstand Niedersachsen hat beschlossen, einen Parteiausschluss zu beantragen; mit diesem Post hat er sich geoutet.“Steinke sagte auf Nachfrage, er sei von diesem Beschluss überrascht: „Nein, dass wusste ich bisher noch nicht.“Nach Angaben von Guth werde die JA Anfang kommender Woche den Konvent einberufen, um den gleichen
Antrag zu stellen. Steinke bestätigte den Termin, zeigte sich aber überrascht von Guths Ankündigung. Er wolle sich erst dazu äußern, wenn ihm der Antrag vorliege.
Steinke hatte mit seinem Beitrag parteiintern harsche Kritik ausgelöst. Auch Bundestagsfraktionschef Alexander Gauland hatte sich für einen Parteiausschluss ausgesprochen. Der Göttinger Student war schon in der jüngeren Vergangenheit durch markige Sprüche und rechtsextreme Kontakte aufgefallen.