HSV verlier auch in zwei er Liga
Absteiger unterliegt Holstein Kiel im aisoneröffnungsspiel mit 0:3
Die Euphorie in Hamburg war groß, umso tiefer saß nach dem ersten Zweitligaspiel der Vereinsgeschichte die Enttäuschung. Bei Kiel ragte ein üdkoreaner heraus.
HAMBURG Krachender Fehlstart in die Mission Wiederaufstieg: Ein erstaunlich wackeliger Hamburger SV hat sein erstes Zweitliga-Spiel in der Vereinsgeschichte mit 0:3 (0:0) gegen Holstein Kiel verloren. 83 Tage nach dem bitteren Abstieg aus der FußballBundesliga wirkte die Mannschaft von Trainer Christian Titz vor den eigenen Fans nach einem guten Beginn wie gelähmt.
Jonas Meffert (56. Minute) schockte am Freitag den Aufstiegsfavoriten zunächst mit seinem sehenswerten Führungstreffer. David Kinsombi (78.) und Mathias Honsak
(90.+3) legten dann für den Relegationsteilnehmer der Vorsaison noch nach.
„Das ist schwer in Worte zu fassen. Wir haben als Kollektiv voll versagt. Das darf uns nicht wieder passieren“, meinte Ex-Nationalspieler Lewis Holtby: „Das war einfach zu wenig. Auch andere Teams in der 2.Liga können Fußball spielen. Wir müssen unsere Fehler schleunigst abstellen.“
Auch HSV-Sportchef Ralf Becker war restlos bedient. „Dass das total weh tut, ist klar. Aber wir müssen ruhig bleiben und das Spiel analysieren“, sagte Becker, der bis zum Ende der Vorsaison noch in Kiel verantwortlich war.
Kiels neuer Trainer Tim Walter hatte sein Team perfekt eingestellt, der HSV fand in der zweiten Hälfte keine Mittel mehr gegen die gut organisierte Defensive der „Störche“. Weil die Gastgeber in der Anfangsphase den nötigen Killerinstinkt vor dem Tor
vermissen ließen und dann stark abbauten, ist der einst so große HSV damit mindestens bis Samstagnachmittag erst einmal Tabellenletzter der 2. Liga und gerät gleich zu Beginn gehörig unter Druck.
Dabei sorgten 57000 Zuschauer im seit Wochen ausverkauften Volksparkstadion von Anfang an für eine erstklassige Stimmung, und Lewis Holtby und Co. enttäuschten die Hamburger Fans erst einmal nicht – allerdings vergaßen die Hamburger das Toreschießen.
Tatsuya Ito, Zugang Jairo Samperio und Holtby hatten in der Startphase gleich gute Möglichkeiten. Obwohl Kapitän und Schlüsselspieler Aaron Hunt sowie die Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos und Gideon Jung verletzt fehlten, bestimmte der HSV anfangs das Geschehen.
Aber auch die Kieler, bei denen drei Neueinkäufe – unter anderem der überragende
südkoreanische WMTeilnehmer Jae Sung Lee – von Beginn an spielten, versteckten sich keineswegs und ärgerten den HSV immer wieder geschickt im Spielaufbau. Allerdings wirkten die Offensivaktionen dann noch zu selten so zielstrebig wie bei einem Schuss von Lee (22.).
In der Folge verflachte das Niveau etwas. Erst Hamburgs neuer Offensivmann Khaled Narey weckte beide Teams mit seiner Großchance (35.) wieder auf.
Kiel witterte mit zunehmender Spieldauer seine Chance, der HSV wurde nervös und nur durch Torwart Julian Pollersbeck in der Partie gehalten, als er gegen Janni Serra parierte (47.). Knapp zehn Minuten später zielte Meffert dann besser und schlenzte den Ball aus 16 Metern wunderschön ins rechte obere Toreck. Kinsombi musste bei seinem Treffer nach einer schnellen Kombination nur noch einschieben, es war die Entscheidung.