Nordwest-Zeitung

HSV verlier auch in zwei er Liga

Absteiger unterliegt Holstein Kiel im aisoneröff­nungsspiel mit 0:3

- VON KRISTOF STÜHM

Die Euphorie in Hamburg war groß, umso tiefer saß nach dem ersten Zweitligas­piel der Vereinsges­chichte die Enttäuschu­ng. Bei Kiel ragte ein üdkoreaner heraus.

HAMBURG Krachender Fehlstart in die Mission Wiederaufs­tieg: Ein erstaunlic­h wackeliger Hamburger SV hat sein erstes Zweitliga-Spiel in der Vereinsges­chichte mit 0:3 (0:0) gegen Holstein Kiel verloren. 83 Tage nach dem bitteren Abstieg aus der FußballBun­desliga wirkte die Mannschaft von Trainer Christian Titz vor den eigenen Fans nach einem guten Beginn wie gelähmt.

Jonas Meffert (56. Minute) schockte am Freitag den Aufstiegsf­avoriten zunächst mit seinem sehenswert­en Führungstr­effer. David Kinsombi (78.) und Mathias Honsak

(90.+3) legten dann für den Relegation­steilnehme­r der Vorsaison noch nach.

„Das ist schwer in Worte zu fassen. Wir haben als Kollektiv voll versagt. Das darf uns nicht wieder passieren“, meinte Ex-Nationalsp­ieler Lewis Holtby: „Das war einfach zu wenig. Auch andere Teams in der 2.Liga können Fußball spielen. Wir müssen unsere Fehler schleunigs­t abstellen.“

Auch HSV-Sportchef Ralf Becker war restlos bedient. „Dass das total weh tut, ist klar. Aber wir müssen ruhig bleiben und das Spiel analysiere­n“, sagte Becker, der bis zum Ende der Vorsaison noch in Kiel verantwort­lich war.

Kiels neuer Trainer Tim Walter hatte sein Team perfekt eingestell­t, der HSV fand in der zweiten Hälfte keine Mittel mehr gegen die gut organisier­te Defensive der „Störche“. Weil die Gastgeber in der Anfangspha­se den nötigen Killerinst­inkt vor dem Tor

vermissen ließen und dann stark abbauten, ist der einst so große HSV damit mindestens bis Samstagnac­hmittag erst einmal Tabellenle­tzter der 2. Liga und gerät gleich zu Beginn gehörig unter Druck.

Dabei sorgten 57000 Zuschauer im seit Wochen ausverkauf­ten Volksparks­tadion von Anfang an für eine erstklassi­ge Stimmung, und Lewis Holtby und Co. enttäuscht­en die Hamburger Fans erst einmal nicht – allerdings vergaßen die Hamburger das Toreschieß­en.

Tatsuya Ito, Zugang Jairo Samperio und Holtby hatten in der Startphase gleich gute Möglichkei­ten. Obwohl Kapitän und Schlüssels­pieler Aaron Hunt sowie die Innenverte­idiger Kyriakos Papadopoul­os und Gideon Jung verletzt fehlten, bestimmte der HSV anfangs das Geschehen.

Aber auch die Kieler, bei denen drei Neueinkäuf­e – unter anderem der überragend­e

südkoreani­sche WMTeilnehm­er Jae Sung Lee – von Beginn an spielten, versteckte­n sich keineswegs und ärgerten den HSV immer wieder geschickt im Spielaufba­u. Allerdings wirkten die Offensivak­tionen dann noch zu selten so zielstrebi­g wie bei einem Schuss von Lee (22.).

In der Folge verflachte das Niveau etwas. Erst Hamburgs neuer Offensivma­nn Khaled Narey weckte beide Teams mit seiner Großchance (35.) wieder auf.

Kiel witterte mit zunehmende­r Spieldauer seine Chance, der HSV wurde nervös und nur durch Torwart Julian Pollersbec­k in der Partie gehalten, als er gegen Janni Serra parierte (47.). Knapp zehn Minuten später zielte Meffert dann besser und schlenzte den Ball aus 16 Metern wunderschö­n ins rechte obere Toreck. Kinsombi musste bei seinem Treffer nach einer schnellen Kombinatio­n nur noch einschiebe­n, es war die Entscheidu­ng.

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DPA-BILD: BOCKWOLDT Das 3:0 für für Kiel in der Nachspielz­eit: Angreifer Mathias Honsak (links) schießt an Hamburgs Torwart Julian Pollersbec­k vorbei, Gotoku Sakai kommt zu spät.
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