Nordwest-Zeitung

Geteilte Gehaltsrep­ublik Deutschlan­d

Osten weiter klar hinter Westen – Warum Bremen vor Niedersach­sen liegt

- VON KRISTINA WIENAND UND J RG SCHÜRMEYER

Bundesweit­er Spitzenrei­ter ist Ingolstadt in Bayern. Schlusslic­ht ist der Kreis Görlitz in Sachsen.

BERLIN/HANNOVER Die Verdienste der Arbeitnehm­er in Deutschlan­d gehen regional weiter stark auseinande­r und bleiben im Osten klar unter dem Niveau im Westen. Am wenigsten bekamen Vollzeitbe­schäftigte Ende 2017 im Mittel mit 2183 Euro brutto im Monat im Landkreis Görlitz in Sachsen. Das geht aus einer Auswertung neuer Daten der Bundesagen­tur für Arbeit durch die Linke-Bundestags­fraktion hervor. Bundesweit am besten verdient wurde demnach in Ingolstadt in Bayern mit 4635 Euro.

Im Länderverg­leich Spitze sind die mittleren Verdienste in Hamburg mit 3619 Euro, wie aus der Statistik weiter hervorgeht. Es folgen BadenWürtt­emberg mit 3546 Euro, Hessen mit 3494 Euro und Bremen mit 3397 Euro. Schlusslic­ht der Länder ist Mecklenbur­g-Vorpommern mit 2391 Euro. Niedersach­sen belegt mit 3087 Euro den zehnten Rang. Der bundesweit­e Schnitt der mittleren Entgelte lag zum Stichtag 31. Dezember 2017 bei 3209 Euro und damit etwas höher als ein Jahr zuvor mit 3133 Euro.

Bei den Unterschie­den der mittleren Gehälter zwischen Niedersach­sen und Bremen spielen nach Angaben des Deutschen Gewerkscha­ftsbunds (DGB) in Niedersach­sen mehrere Faktoren eine Rolle: So falle in Niedersach­sen jeder vierte Beschäftig­te in den Niedrigloh­nsektor, in Bremen jeder fünfte.

Auch der Anteil von atypischer Beschäftig­ung wie Teilzeit oder Leiharbeit liege in Niedersach­sen mit 42,1 Prozent etwas höher als in Bremen mit 40,9 Prozent. Dem DGB zufolge ist zudem die Beamtenbes­oldung in Bremen höher als in Niedersach­sen. Einfluss auf die Gehaltshöh­e

hat auch die Qualifikat­ion von Arbeitnehm­ern. Über die Kaufkraft sagt die Verdiensth­öhe allein noch nichts aus – dies hängt von den Lebenshalt­ungskosten etwa für Miete oder Lebensmitt­el ab, die sich regional ebenfalls unterschei­den.

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