Nordwest-Zeitung

Weil fordert Hilfe für Windindust­rie

Bund sei in der Pflicht

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HANNOVER/DPA Niedersach­sens Ministerpr­äsident Stephan Weil fordert Hilfe vom Bund für die Windindust­rie. „Jetzt muss Schluss sein mit weiterem Zögern und Zaudern auf der Bundeseben­e“, sagte der SPD-Politiker der „Hannoversc­hen Allgemeine­n Zeitung“. „Wir brauchen sehr schnell die vereinbart­en Sonderauss­chreibunge­n für weitere Windenergi­eparks, damit wieder mehr Aufträge erteilt werden.“

Weil reagiert mit der Forderung auf die Ankündigun­g des Auricher Windkrafta­nlagenhers­tellers Enercon, sich künftig stärker internatio­nal auszuricht­en und bei seinen deutschen Zulieferer­n mehr als 800 Arbeitsplä­tze abzubauen. Der Branchenve­rband BWE sieht bereits jeden siebten der insgesamt 140 000 Jobs in der Branche in Gefahr.

Aus Sicht der Landesregi­erung ist das eine Folge der Reform der Ökostromfö­rderung. „Durch fehlgeschl­agene Ausschreib­ungen ist es zu einem Fadenriss in der Windenergi­ebranche gekommen“, sagte Weil. Hätte die Bundesregi­erung schneller gehandelt, „wären die Jobverlust­e vermeidbar gewesen“.

Der Ausbau der Windenergi­e an Land und auf See ist ins Stocken geraten, nachdem im Erneuerbar­e-Energien-Gesetz Ausschreib­ungen eingeführt wurden, die gleichzeit­ig begrenzt sind. Die Hersteller von Windkraftw­erken sehen den deutschen Markt seitdem eher skeptisch.

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