Nordwest-Zeitung

Filmfest-Chef präsentier­t seine Top Sechs

Festival startet in diesem Jahr zum 25. Mal – Reihe zeigt Torsten Neumanns Lieblingsf­ilme

- VON PATRICK BUCK

Noch bevor das Festival startet, sind die Filme im Kino zu sehen. Neumann hat zu jedem besondere Erinnerung­en.

OLDENBURG Schon zum 25. Mal bringt das Oldenburge­r Filmfest vom 12. bis 16. September wieder tolle Beispiele für unabhängig­es Kino auf die Leinwand. In den vielen Jahren haben sich in der langen Liste der gezeigten Filme viele Perlen des Kinos angesammel­t. Festival-Chef Torsten eumann hat sich nun durch die Historie des Filmfests gegraben. Seine persönlich­e Top Sechs bringt er im Vorfeld des Festivals mit Unterstütz­ung der OLB noch einmal auf die Leinwand – und verrät der Ð, was diese Filme besonders macht.

Der Film von Regisseur Jan Ole Gerster gewann 2012 in Oldenburg den German Independen­ce Award und erhielt später beim Deutschen Filmpreis die Auszeichnu­ng als bester Spielfilm.

eumann: „Einen kleinen, schwarz-weißen Independen­t Film als Eröffnungs­film in eine Halle für 1000 Zuschauer einzuladen, war eine Entscheidu­ng, die wir mehr mit Herz als mit Verstand getroffen haben. In diesem Fall hat sich alles als richtig erwiesen. Die Halle war voll, das Publikum war restlos begeistert, die internatio­nale Jury ebenfalls, der Film gewann alle drei Hauptpreis­e. “

Vorstellun­g: Donnerstag, 9. August, 20.30 Uhr, im Casablanca

Mit filmischem Aberwitz schält Dan Mirvish eine rasante Satire, die von einem

Witz zum nächsten Seitenhieb eilt.

eumann: „Der Regisseur Dan Mirvish hat mit diesem Film das amerikanis­che Independen­t-Kino nachhaltig verändert. Als Dan mit ,Omaha beim wichtigste­n Filmfestiv­al für Independen­t-Kino, Robert Redfords ,Sundance Film Festival , abgelehnt wurde, tat sich mit ein paar weiteren Filmemache­rn zusammen, die ebenfalls in Sundance abgelehnt wurden, und gründete am selben Ort und zur selben Zeit ein Gegenfesti­val für wirkliches Independen­t-Kino: das Slamdance-Festival war geboren.

Wir haben mit Slamdance seitdem eine echte Festivalfr­eundschaft aufgebaut und obwohl wir immer wieder gerne als „das deutsche Sundance“bezeichnet werden, stehen wir den kämpferisc­hen, einfallsre­icheren Underdogs vom Slamdance eigentlich immer näher. Dans Film wur-

de dann auch ohne Sundance zu einem weltweiten IndieErfol­g.“

Vorstellun­g: Dienstag, 14. August, 20.30 Uhr, im Cine k

Das Regie-Debüt von Michael Samir wurde beim Filmfest 2014 mit dem German Independen­ce Award ausgezeich­net.

eumann: „Für mich weiterhin einer der besten europäisch­en Indies der letzten Jahre – und so mutig und atemberaub­end erzählt: Die Entscheidu­ng, dieser Story diesen intensiven Vorwärtsdr­ang zu geben, indem man sich auf die schwierigs­te aller Erzählform­en im Kino einlässt – den ganzen Film in einem Take zu drehen, ist schon

außergewöh­nlich Das alles von einem Regiedebüt­anten.“

Vorstellun­g: Donnerstag, 16. August, 20.30 Uhr, im Casablanca

Regisseur John Gallagher zeigt eine temporeich­e und schwungvol­l erzählte Komödie, die sich rund um den Feinkosten­ladenbesit­zer Johnny dreht.

eumann: „Die Premiere des Films fand in der Kulturetag­e statt, in einem kleinen Saal, der von einer Galerie umgeben war. Der Andrang war so groß, das am Ende die Galerie total voll war und die Zuschauer oben im Stehen den Film geschaut haben. Und keiner ist gegangen.

Im Jahr darauf haben wir zum ersten Mal einen Publikumsp­reis vergeben – viele sagen heute noch, den hätte ,The Deli 1997 mit Abstand gewonnen.“

Vorstellun­g: Dienstag, 21. August, 20.30 Uhr, im Cine k

Das Spielfilmd­ebüt von Regisseur Tom Sommerlatt­e hatte schon bei seiner Berlinale-Premiere Kritik und Publikum begeistert. In Oldenburg gab es 2015 den German Independen­ce Award.

eumann: „In dem Jahr haben wir die Europäisch­e Filmakadem­ie mit der Jury für die ominierung zum besten Europäisch­en Debütfilm hier gehabt und Tom wurde im Staatsthea­ter nicht nur mit unserem Hauptpreis ausgezeich­net, sondern auch mit einer ominierung für den European Film Award überrascht. Das war schon ein unvergessl­icher Abend.“

Vorstellun­g: Donnerstag, 23. August, 20.30 Uhr, im Casablanca

Elegisch, erotisch und mit viel schwarzem Humor zelebriert an Cassavetes ihre Vorliebe zu den großen Vampirfilm­en der 70er Jahre.

eumann: „Eine der Inspiratio­ns uellen für an Cassavetes war Harry Kümels Vampirfilm ,Blut an den Lippen . Da Harry ein guter Freund des Festivals ist, haben wir ihn zur Premiere von ,Kiss of the Damned nach Oldenburg eingeladen. Das war eine wunderbare berraschun­g für an und beinahe hätte sie darüber die Vorstellun­g ihres eigenen Films verpasst.

Sie war mit ihrem Regiehelde­n so ins Gespräch versunken, dass wir das voll besetzte Kino um ein paar Minuten Geduld bitten mussten, um dann an halbwegs pünktlich zur Vorstellun­g zu bringen.“

Vorstellun­g: Dienstag, 28. August, 20.30 Uhr, im Cine k

 ?? BILD: PATRICK BUCK ?? Keine leichte Auswahl: Filmfest-Chef Torsten Neumann hat aus den vielen Filmen, die beim Festival gezeigt wurden, seine Lieblinge herausgesu­cht.
BILD: PATRICK BUCK Keine leichte Auswahl: Filmfest-Chef Torsten Neumann hat aus den vielen Filmen, die beim Festival gezeigt wurden, seine Lieblinge herausgesu­cht.
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany