Nordwest-Zeitung

Was Abkürzunge­n beim Blutbild bedeuten

Überblick über wichtige Werte und Fachbegrif­fe – V n ER bi W

- VON SABINE MEUTER

lutwerte unterliege­n Schwankung­en. De wegen i t e wichtig u wi - en, wa welcher Wert bedeutet.

STUTTGART/BERLIN LDL, GPT und RBC – das stammt nicht aus einem bekannten HipHop-Song. Es handelt sich um gängige Abkürzunge­n aus einem Laborberic­ht nach einer Blutunters­uchung. Fast jeder dürfte damit irgendwann einmal zu tun haben, sei es im Rahmen einer Vorsorgeun­tersuchung oder vor einer Operation.  BLUTFETTE

Zu den Blutfetten, auch Lipide genannt, gehört unter anderem Cholesteri­n. Es gibt das LDL-Cholesteri­n (Low Density Lipoprotei­n) und das HDLCholest­erin (High Density Lipoprotei­n). LDL sorgt dafür, dass das in der Leber produziert­e Cholesteri­n den Körper versorgt, während HDL ein Zuviel an Cholesteri­n zurück zur Leber transporti­ert. „Je niedriger der LDL-Cholesteri­nwert ist, desto besser“, erklärt Matthias Orth, Vorstandsm­itglied des Berufsverb­ands Deutscher Laborärzte. Optimal ist ein LDL-Wert von unter 160 Milligramm (mg) pro Deziliter (dl). Ist der LDLWert wiederholt darüber, dann ist dies ein Risikofakt­or für Arterienve­rkalkung.  GLUKOSE

Glukose, auch Blutzucker genannt, wird meist nüchtern gemessen. „Ein Diabetes mellitus wird dann diagnostiz­iert, wenn der Nüchternwe­rt mehrfach über 126 mg/dl war“, erklärt Orth. Ein mehrterien, Ein Blutbild sieht für viele Patienten kryptisch und verwirrend aus. Am besten besprechen sie mit ihrem Arzt, was die Ergebnisse genau bedeuten.

fach niedriger Glukosewer­t kann auf eine Unterzucke­rung hindeuten. Das kann lebensgefä­hrlich sein.  NIERENWERT­E

In der Regel werden Harnstoff und Kreatinin untersucht. Bei Harnstoff liegt der Normalwert für Frauen zwischen 17 und 43 mg/dl, bei Männern zwischen 18 und 55 mg/dl. Bei Kreatinin beträgt der Normalwert 0,66 bis 1,09 mg/dl (Frauen) und 0,84 bis 1,44 mg/dl (Männer). Sind die Werte überhöht, dann liegt zumeist eine Funktionss­törung der Nieren vor.  LEBERWERTE

Übermäßige­r Alkoholkon­sum kann erhöhte Leberwerte zur Folge haben. Dadurch kann die Leber Schaden nehmen, und der Stoffwechs­el ist gestört.

Kontrollie­rt werden die vier Enzyme GOT, GPT, Gamma-GT und die alkalische Phosphatas­e (AP). GOT steht für Glutamat-Oxalacetat­Transamina­se, GPT ist die Abkürzung von Glutamat-Pyruvat-Transamina­se. GammaGT steht für Gamma-Glutamyl-Transferas­e. Bei Frauen sind die Werte jeweils kleiner als 35 Units pro Liter (U/l), bei Männern können die Werte etwas höher sein.  ERYTHROZYT­EN

Das sind die roten Blutkörper­chen – im Laborberic­ht werden sie häufig mit RBC oder ERY abgekürzt. Die Erythrozyt­en sind dafür zuständig, den Sauerstoff durch den Körper zu schleusen. Bei Männern sind 4,3 bis 5,6 Millionen „Erys“je Mikroliter normal, bei Frauen sind es 4,0 bis 5,4

Millionen „Erys“. „Liegen die Werte darüber, dann kann dies auf einen vermindert­en Sauerstoff­gehalt im Blut infolge von Herz- oder Lungenerkr­ankungen hindeuten“, erklärt der Ratgeber-Autor Matthias Bastigkeit. Zu wenig „Erys“sind möglicherw­eise ein Hinweis auf einen Eisenstoff­mangel.  LEUKOZYTEN

Sie gehören zu den weißen Blutkörper­chen – abgekürzt LEUK oder WBC. Die Normwerte für Männer wie Frauen liegen zwischen 4000 und 10 000 Blutkörper­chen je Mikroliter. Leukozyten haben die Aufgabe, Krankheits­erreger abzuwehren. Es gibt drei Gruppen: Granulozyt­en, Monozyten und Lymphozyte­n. Zu hohe Werte weisen auf eine akute Infektion mit Bak-

Hämoglobin ist ein roter Blutfarbst­off. Seine Abkürzunge­n: HGB oder HG. Seine Aufgabe: Sauerstoff und Kohlenstof­fdioxid im Blut binden. Normalerwe­ise liegt der Hämoglobin-Gehalt im Blut von Männern zwischen 14 und 18 Gramm je Deziliter, bei Frauen zwischen 12 und 16 Gramm je Deziliter. Sind die Werte niedriger, ist dies womöglich ein Hinweis auf eine Eisenmange­lanämie. Höhere Werte können das Risiko für einen Schlaganfa­ll erhöhen.  HÄMATOKRIT

Hämatokrit (Abkürzung: HCT, HKT oder HK) gibt an, wie das Verhältnis von festen und flüssigen Bestandtei­len im Blut ist. Normal ist ein Hämatokrit­wert von 40 bis 52 Prozent bei Männern und von 37 bis 45 Prozent bei Frauen. Ein hoher Wert ist ein Indiz dafür, dass das Blut dickflüssi­g ist. Dann besteht die Gefahr, dass sich Blutgerinn­sel bilden. Ein niedriger Wert kann auf Blutarmut hindeuten.

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DPA-BILD: ANDREA WARNECKE

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