Nordwest-Zeitung

Richtig gießen bei Trockenhei­t

20 Liter pro Quadratmet­er angebracht – Zeitpunkt zum Wässern

- VON SETER BUSCH

Zur Ermittlung des Wasserbeda­rfs sticht man eine kleine Sohle aus. ei drei Zentimeter­n trockenem oden wird eine Stunde beregnet.

n niederschl­agsarmen Zeiten lässt sich in vielen Gärten immer wieder beobachten, dass die Beete täglich mit etwas Wasser überbraust werden. Hierbei werden in der Regel nur die obersten Zentimeter angefeucht­et, und 80 Prozent des Wassers verdunstet wieder.

Morgens und abends

Bei Trockenhei­t ist aber eine Wassermeng­e von bis zu 20 Litern pro Quadratmet­er angebracht, um die Wurzelzone durchdring­end zu durchfeuch­ten. Ein derartiges gründliche­s Wässern ist vergleichb­ar einem kräftigen Regenguss und besser als ein tägliches Anfeuchten. Blumenkohl, Tomaten, Gurken, Melonen, Paprika, Auberginen und Stauden benötigen bei Trockenhei­t etwa zehn Liter pro Quadratmet­er.

Blattgemüs­e und Salatpflan­zen kann man mit dem Brausestra­hl erfrischen. Bei Bohnen, Kürbis, Sellerie, Gurken, Tomaten und Kräutern wird nur der Wurzelbere­ich angefeucht­et. Balkon und Kübelpflan­zen benötigen bei heißem Wetter morgens und abends Wasser.

Fehlt den Gemüsepfla­nzen das erwünschte Nass, verholzen zum Beispiel die Radieschen, der Salat schießt, die Gurken werden bitter, und der Kohlrabi platzt nach dem nächsten Regen. Balkon- und Kübelpflan­zen welken und werfen die Knospen ab.

Ein kräftiges Gießen im Freiland reicht dann auch bei sandigem Boden für eine Woche und bei lehmiger Erde sogar doppelt bis dreimal so lange. Setzt man Regner ein, zum Beispiel mit einer Pumpe aus den Vorratsbeh­ältern, sollten Viereckreg­ner benutzt werden, die gut zu verstellen und mit denen Flächen gezielt zu wässern sind. Rasen wird am besten nach einem Schnitt oder einer Düngung beregnet. Zur Ermittlung des Wasserbeda­rfs sticht man mit dem Messer eine kleine Sohle aus. Bei drei Zentimeter­n trockenem Boden wird eine Stunde beregnet, bei fünf Zentimeter­n eineinhalb Stunden.

Die idealste Zufuhr mit Nass für Gemüse und Blumen ist eine Tropfbewäs­serung, die aus einem auf der Erde liegenden

Schlauch mit zahlreiche­n kleinen Öffnungen besteht, aus denen das Wasser tropft. Bei diesem System spart man fast die Hälfte an Wasser, es wird ideal verteilt, der Boden verschlämm­t nicht, und die Blätter werden nicht nass. Selbst eine Pumpe ist nicht erforderli­ch, wenn die Regenwasse­rbehälter gut einen Meter über dem Boden stehen.

Guss aus der Kanne

Daneben sind Sprenger und natürlich die Gießkanne auch heute zu Recht am gebräuchli­chsten, wenn es an das Bewässern geht. Für Aussaaten, keimende und auflaufend­e Pflanzen sowie empfindlic­he Kulturen, die kein Wasser auf den Blättern wünschen,

ist der Guss aus der Kanne am sinnvollst­en.

Über den günstigste­n Zeitpunkt zum Gießen streiten sich die Geister. Einigkeit besteht aber darüber, dass tagsüber bei Sonnensche­in der ungünstigs­te Zeitpunkt ist. Die Verdunstun­g ist dann am größten, und die Pflanzen erleiden Schaden. Als sinnvollst­er Zeitpunkt zum Gießen erweist sich der zeitige Morgen, da das Wasser dann schnell von den Blättern abtrocknet und somit Pilzsporen keine Chance zum Keimen gibt. Abends kann man lediglich Saatbeete gießen, damit sie nicht austrockne­n, oder an heißen Tagen Kübelpflan­zen, Gurken und Tomaten.

Eine Devise sollte man immer einhalten: Erst wässern, dann düngen.

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PETER BUSCH Praktisch: Mithilfe von Sprühregne­rn lassen sich gut mehrere Beete bewässern.BILD:

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