WENIG PLATZ FÜR DIE MÜLLTONNEN
Anwohnerin am Nordring streitet mit ;tadt um Böschung
In den ;treit vom Jahresbeginn um einen ;traßengraben im Nordring ist Ruhe eingekehrt. Etwas zuviel Ruhe, fürchtet Eva Fackelmann.
OFENERDIEK – Aus dem Graben zwischen Eva Fackelmanns Haus und der Fahrbahn des Nordring wachsen derzeit Lampenputzer und viele farbenfrohe Wildkräuter. Der Graben zwischen ihr und der Stadt ist unterdessen nur tiefer und breiter geworden.
Im letzten Jahr hatte die Stadt die Böschung mit HolzPalisaden befestigen lassen, nachdem die Grünböschung abgebrochen war. Die Holzeinfassung, die Eva Fackelmann ein weiteres Jahr zuvor auf eigene Kosten hatte anbringen lassen, hatte sie auf Anordnung der Stadt wieder entfernen müssen (die Ðberichtete).
Die als Provisorium gedachten Palisaden stehen bis heute im Graben. Eva Fackelmann war davon ausgegangen, dass mit Beginn der Vegetationsphase wieder an der Grünböschung gearbeitet wird. „Aber wie viel Vegetation soll denn da noch kommen?“sagt sie mit Blick auf den Bewuchs im Graben.
Eva Fackelmann erhofft sich von einer neuen Böschung auch Abhilfe für ein anderes Problem: den Abstellplatz für die Mülltonnen der vier Haushalte, die an ihrer Zufahrt wohnen. Auf der schmalen, leicht abschüssigen Berme neigen die Tonnen zum Kippen. „Hätte man in der Palisade ein Brett mehr verbaut und die Berme bis zur Oberkante gerade aufgeschüttet, wäre das kein Problem“, sagt Fackelmann. „Jetzt fallen die Tonnen entweder in den Graben oder stehen halb auf der Fahrbahn, die für den Müllwagen ohnehin schon eng genug ist.“
Die Untere Naturschutzbehörde der Stadt hält grundsätzlich daran fest, den Graben wieder naturnah herstellen zu lassen. „So haben wir uns im Januar im Ausschuss für Stadtgrün, Umwelt und Klima geäußert. Es besteht keine Veranlassung, davon abzurücken“, heißt es in der Stellungnahme der Stadt. Die Umsetzung des naturnahen Ausbaus wird von der Behörde allerdings derzeit nicht gefordert. Grund dafür ist die lange Trockenphase, die es momentan unmöglich macht, eine standfeste und naturnahe Böschung herzustellen. Ein Rollrasen, der dafür verwendet würde, hätte einfach keine Chance, anzuwachsen. Um ein erneutes Abrutschen der Böschungskante – wie bei der ersten Grasböschung vor etwa einem Jahr – zu verhindern, soll der Grabenverbau mit den Palisaden vorerst bestehen bleiben.
Was die Abstellmöglichkeit der Mülltonnen angeht, haben sich laut Stadtsprecher Stephan Onnen Mitarbeiter des Abfallwirtschaftsbetriebes die Situation am Restmüll-Abfuhrtag im Nordring vor Ort angesehen. „Frau Fackelmann hat die Möglichkeit, ihre Behälter vor Hausnum- mer 69 auf dem öffentlichen Grünstreifen abzustellen. Dort stehen auch schon Behälter der Nachbarn“, lautet die Antwort des AWB. „Eine weitere Abstellmöglichkeit besteht vor Hausnummer 66 auf der asphaltierten Fläche.“
Eva Fackelmann hält das für problematisch, denn der besagte Grünstreifen ist kaum tiefer und zudem kürzer. „Wenn Papier und Gelbe Tonne gleichzeitig raus müssen, kommen da acht Tonnen auf einmal hin“, sagt sie. „Und die Restmülltonnen müssen nebeneinander mit viel Zwischenraum auf die Seitenlader-Fahrzeuge ausgerichtet werden. Dafür reicht der Platz auch nicht. Der Müllfahrer hat sich deswegen auch schon bei mir beschwert.“