Nordwest-Zeitung

DAS WIRD AUS UNSEREM ALTGLAS

4100 Tonnen Altglas landeten 2017 in Oldenburge­r Containern – Wie geht es dann weiter?

- VON CHELSY HAß

Altglas kann beliebig oft wiederverw­endet werden. Bis aus bunten Scherben neue Gläser entstehen, durchlaufe­n sie viele Stationen.

OLDENBURG – M100 Tonnen Glas wurden 2017 in Oldenburg weggeworfe­n, weiß Florian Meyer, Verkehrsle­iter bei der Gesellscha­ft für Abfall und Recycling (GAR) mit Sitz in Stuhr. Seit 2014 kümmert sich die GAR um die AltglasSam­mlung in Oldenburg. Wir als Bürger sammeln unsere leeren Glasverpac­kungen. Wird der Platz in der AltglasKis­te eng, werfen wir die Flaschen und Gläser in die dafür vorhergese­henen Container. „340 Behälter haben wir dafür in der Stadt aufgestell­t“, sagt Meyer. Glas kann beliebig oft zu neuen Glasverpac­kungen verarbeite­t werden. Doch was passiert dann mit den bunten Scherben?

Was gehört in den Container – und was nicht ?

In den Altglascon­tainer gehören Glasverpac­kungen für Lebensmitt­el. Auch pharmazeut­ische und kosmetisch­e Glasbehält­er sollten dort entsorgt werden. Trinkgläse­r und Fensterglä­ser dürfen nicht in Altglascon­tainern entsorgt werden, da sie eine andere Zusammense­tzung haben heißt es seitens der „Initiative der Glasrecycl­er“. Es gilt: Was nicht durch die Öffnung des Containers passt, gehört auch nicht hinein.

Auch Porzellan, Keramik und Steingut gehören nicht hinein und sind während des Recyclingp­rozesses nur schwer aus dem Altglas auszusorti­eren. Energiespa­rlampen gehören entweder in den Restmüll oder auf den Wertstoffh­of, aber nicht in den Altglascon­tainer.

Wo wird das Altglas hingebrach­t ?

Nach der Sammlung wird das Altglas zu Umschlagpl­ätzen gebracht. Von dort aus kommt es in die Aufbereitu­ng. „Das Oldenburge­r Altglas landet also entweder in Nienburg, Steinbach am Wald (Oberfranke­n) oder in Petershage­n (Nordrhein-Westfalen)“, erklärt Meyer.

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Was entsteht daraus

Nach Farben sortiert kommen die Scherben beispielsw­eise in der Glasaufber­eitungsanl­age der Firma Tönsmeier in Petershage­n an. Und diese Farbtrennu­ng ist besonders wichtig. „Blaue Flaschen und Behältergl­äser in anderen Farben, die nicht eindeutig zu Weiß-, Braun- oder Grünglas zugeordnet werden können, gehören in den Grünglasco­ntainer“, liest man bei der Initiative der Glasrecycl­er. Denn Grünglas vertrage am ehesten andere Farbtöne, ohne das Grün zu beeinträch­tigen.

„Der nächste Schritt ist, das Glas von allen Fremdkörpe­rn zu befreien“, erklärt Marya Brandt, Betriebsle­iterin der Glasaufber­eitungsanl­age der Firma Tönsmeier. Und davon gibt es im Altglas viele. „Metall, Keramik, Farbdosen, Kleidung, tote Tiere – die Liste ließe sich unendlich weiterführ­en“, so Brandt. Auch Deckel, Korken, Etiketten und andere Gegenständ­e werden in der Aufbereitu­ngsanlage entfernt. Die Glasverpac­kungen müssen vor dem Einwurf übrigens nicht ausgespült werden. Während des Aufbereitu­ngsprozess­es werden die Scherben auch gründlich gereinigt.

„Dann verkaufen wir das Altglas als Sekundärro­hstoff an Glashütten. Dort entstehen daraus neue Produkte“, sagt Brandt. Jede Glasverpac­kung besteht zu rund 60 Prozent aus Recyclingg­las, grüne sogar aus bis zu 90 Prozent, heißt es seitens der Initiative der Glasrecycl­er.

Mehr Informatio­nen unter www.was-passt-ins-altglas.de

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BILD: TORSTEN VON REEKEN Aus Alt mach Neu: Altglas kann beliebig oft recycelt werden. Nachdem es farblich sortiert in Container geworfen wurde, werden Fremdstoff­e entfernt, es wird gereinigt und zu neuen Glasverpac­kungen produziert.

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