Nordwest-Zeitung

Restaurant wird kinderfrei­e Zone

Warum kleine Gäste in Rügener Lokal ab 17 Uhr unerwünsch­t sind

- VON GERIT HEROLD UND AXEL BÜSSEM

Die |ktion ruft gemischte Reaktionen hervor. Auch einige Hotels werben bereits mit dem Attribut „2rwachsene­nHotel“.

BINZ – Kein Herz für Kinder? Im Restaurant „Oma’s Küche und Quartier” in Binz auf Rügen sind seit dieser Woche Kinder unter 14 Jahren ab 17 Uhr unerwünsch­t. „Ab dann sind wir ein erwachsene­nfreundlic­hes Restaurant“, sagt Betreiber Rudolf Markl. Der Landestour­ismusverba­nd hat Verständni­s dafür, sich auf bestimmte Zielgruppe­n zu konzentrie­ren. Auf der Facebook-Seite des Restaurant­s gibt es durchaus gemischte Reaktionen.

Es gehe ihm nicht darum, Kinder zu vertreiben, sondern Erwachsene­n Ruhe und Entspannun­g beim Essen zu bieten, betont Markl. „Das Angebot wird sehr gut angenommen, auch von Eltern.“Er und sein Team hätten sich diesen Schritt lange überlegt. Grund für die Entscheidu­ng sei die schlechte Erziehung mancher Kinder. Die Knirpse würden toben und schreien und damit Gäste und Serviceper­sonal erheblich stören.

Kinderspei­sekarte, Ausmalblät­ter und ein Steckspiel – vieles habe Markl versucht, um die kleinen Gäste zur Ruhe zu bringen. Nun sei das Maß voll gewesen. Es gab sogar die Überlegung, Kinder überhaupt nicht mehr im Restaurant zuzulassen, räumt Markl ein. „Aber damit würde man die gut erzogenen Kinder benachteil­igen.“

Im Internet äußern viele Nutzer Verständni­s, andere reagieren empört. Auf dem Bewertungs­portal Tripadviso­r schreibt ein Gast: „Es ist eine bodenlose Unverschäm­theit, jede Familie mit Kindern unter 14 Jahren unter Generalver­dacht des erzieheris­chen Versagens zu stellen.“In den sozialen Medien, wie auf Facebook dagegen fanden nicht wenige Leser die Idee gut: „Warum nicht – es gibt ja auch überall Hotels für Erwachsene“, schreibt Ramona Go. Tobias Nitsche meint: „Wäre schön, wenn das Beispiel Schule macht und es demnächst mehr Gastronomi­e gibt, wo man seine Ruhe hat.“Aber auch Kritiker wie Manuela Ruprecht melden sich zu Wort: „Und dann nennt sich das Restaurant ,Oma’s Küche?’ Eine Oma würde niemals ihre Enkel aussperren !“

Tobias Woitendorf, Sprecher des Landestour­ismusverba­nds, springt dem Gastronome­n bei: „Es geht vielen Unternehme­n so, dass sie ihre Produkte nicht für jeden Besucher anbieten können. Es gibt immer spezielle Zielgruppe­n.“Es gebe in Mecklenbur­g-Vorpommern auch Hotels ohne Kinder. So wirbt das Hotel „Dünenmeer“in Dierhagen mit dem Attribut „Erwachsene­n-Hotel“. Das benachbart­e Hotel „Fischland“sei dagegen auf Familien mit Kindern ausgericht­et.

In Binz gebe es auch weiterhin viele familienfr­eundliche Restaurant­s, sagt Woitendorf. Es komme aber auch darauf an, wie man seine Idee verkaufe. Auf der Kinderkart­e in „Oma’s Küche“steht: „Oma hat ein Herz für Kinder, aber nur wenn Kinder artig auf ihrem Arsch sitzen bleiben, nicht alles anfassen und weder Gäste noch Kellner nerven!“Damit sei die Grenze des guten Geschmacks überschrit­ten, betont Tobias Woitendorf.

Hundehalte­r müssen sich keine Sorgen machen, wenn sie bei „Oma“essen wollen: Ihre Lieblinge sind stets willkommen und werden mit Hundemenüs wie „Getrocknet­e Leckereien vom Perlhuhn an Pansen“verwöhnt. Entrümpelt seine Villa: Rod Stewart

Eine seiner Villen in der südostengl­ischen Grafschaft Essex entrümpelt ROD STEWART (73). Der Rocksänger lässt einen Teil seiner Möbel versteiger­n. Das berichtete­n britische Medien unter Berufung auf das Auktionsha­us Sworders. Unter den Angeboten sind ein Teakholzse­ssel mit einem Sitzkissen aus Leopardenf­ellimitati­on sowie zwei Beistellti­sche mit vergoldete­m Bronzefuß. EMMA

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DPA-BILD: STRAUSS Wird bald 30 Jahre alt: Emma Stone
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DPA-BILD: KRAVITZ

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