Hunderte Menschen in Genua obdachlos
2insatzkräfte evakuieren Anwohner im Umkreis
GENUA – Die Tragödie hat auf einen Schlag Hunderte Menschen in Genua obdachlos gemacht: Sie mussten ihre Häuser nahe der Brücke aus Sicherheitsgründen verlassen. Regionalpräsident Toti erklärte laut Ansa am Donnerstag, dass die Häuser nicht wieder bewohnt werden können. In den nächsten Tagen sollen Häuser für die Betroffenen zur Verfügung gestellt werden.
Dass unter der eingestürzten Morandi-Brücke noch Überlebende gefunden wurden, ist vor allem den Helfern am Ort der Katastrophe zu verdanken. Gearbeitet wird im Schichtdienst, damit die Rettungsaktion ununterbrochen weitergehen kann.
Auch mehr als 50 Stunden nach dem Brückeneinsturz mit Dutzenden Toten haben Bergungskräfte am Donnerstag in Genua noch nach weiteren Opfern unter den Trümmern gesucht. „Es könnte noch 10 bis 20 vermisste Personen geben“, sagte der leitende Staatsanwalt Francesco Cozzi laut Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag. Angesichts der verstrichenen Zeit sei es „wenig wahrscheinlich, Überlebende zu finden“, zitierte Ansa den Regionalpräsidenten Giovanni Toti.
Die Präfektur korrigierte laut Ansa am Donnerstag die Zahl der offiziell bestätigten Toten auf 38. Für sie soll es am Samstag ein Begräbnis geben und dann auch eine Staatstrauer gelten. 15 Menschen sind verletzt, 9 Menschen von ihnen befinden sich noch in einem kritischen Zustand.
Unterdessen verschärfte die Regierung ihre Vorwürfe gegen den Autobahnbetreiber Autostrade per l’Italia. Sie sieht die Verantwortung für die Katastrophe bei dem Unternehmen und will ihm die Lizenz für die Straße entziehen.
Das Management von Formel-1-Rekordweltmeister MICHAEL SCHUMACHER (49) hat Berichten der Schweizer Illustrierten „’L’Illustré“widersprochen, die Familie des Sportlers ziehe aus der Schweiz nach Mallorca um. Die Illustrierte hatte berichtet, der vor fast fünf Jahren beim Skifahren verunglückte Michael Schumacher werde demnächst aus seinem Haus nach Mallorca verlegt.