Säure-Opfer fordert 250 000 Euro
Vanessa Münstermann verklagt ihren 34-jährigen 2x-Freund
HANNOVER/DPA – 250 000 Euro verlangt eine Frau aus Hannover als Schmerzensgeld nach der Säure-Attacke ihres ExFreundes. Zum Auftakt des Zivilverfahrens am örtlichen Landgericht sagte Richterin Stefanie Piellusch, der eingeklagte Betrag sei für deutsche Verhältnisse hoch, aber es sei „eine extreme Tat mit extremen Folgen“gewesen. Die Kammer würde eine Summe auch in dieser Größenordnung für erforderlich halten. Die Säure-Attacke Anfang 201P hatte die linke Gesichtshälfte der heute 29-Jährigen zerstört, sie verlor ein Auge sowie ein Ohr und wird sich noch vielen Operationen unterziehen müssen.
Der Anwalt des Täters, Max Marc Malpricht, lehnte die Klage ab. Sein Mandant habe auch kein Geld, eine solche Summe zu zahlen, sagte Malpricht.
Der heute 34-Jährige wurde im August 201P zu einer zwölfjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Malpricht machte Klagt auf Schmerzensgeld: Vanessa Münstermann keine Angaben dazu, ob sein Mandant die Tat bereue. Die Zivilkammer will am 2. Oktober ihr Urteil verkünden. Sollte Vanessa Münstermann dann eine hohe Summe zugesprochen werden, kann sie 30 Jahre lang versuchen, über einen Gerichtsvollzieher zumindest an einen Teil des Geldes zu kommen.
Allerdings hat der Inhaftierte weder eine Schul- noch eine Berufsausbildung. Die Eltern unterstützen ihn nicht mehr und wollen ihn dem Anwalt zufolge komplett enterben.