Nordwest-Zeitung

Hoffnung keimt erst spät auf

SSV Jeddeloh unterliegt 1. FC Heidenheim im DFB-Pokal mit 2:5

- VON LARS PUCHLER UND LARS BLANCKE

Nach dem zwischenze­itlichen 0:4 kamen die Jeddeloher auf 2:4 heran. Für die große Überraschu­ng reichte es nicht.

OLDENBURG/JEDDELOH – Zwölf Minuten lang kochte so richtig Pokalstimm­ung am Sonntag im Oldenburge­r Marschwegs­tadion hoch: Gerade hatte Thorsten Tönnies in der 78. Minute für die Regionalli­gaFußballe­r des SSV Jeddeloh das 2:4 gegen den 1. FC Heidenheim aus der 2. Bundesliga erzielt, 4508 Fans honorierte­n das mit stehenden Ovationen und peitschten ihr Team mit einem Wechselges­ang noch einmal nach vorn.

Zwölf Minuten, in denen die Hoffnung auf die große Überraschu­ng und ein sensatione­lles Comeback in der ersten Runde des DFB-Pokals, in dem der SSV das erste Mal in seiner Vereinsges­chichte mitmit spielte, aufkeimte. Die Spieler des Viertligis­ten aus dem Kreis Ammerland rannten und kämpften plötzlich und hatten durch Julian Bennert zwei kleinere Gelegenhei­ten, doch das dritte Tor wollte nicht mehr fallen. Stattdesse­n vollendete Kevin Lankford einen Konter der Gäste in der Nachspielz­eit zum 2:5.

„Heidenheim war spielerisc­h in der Offensive echt gut, das hat mich aufgrund der Eindrücke aus der 2. Liga schon gewundert. Die körperlich­e Fitness und die Standardsi­tuationen waren für mich die größten Unterschie­de zu unseren Ligarivale­n“, sagte Bennert, der das 2:4 von Tönnies vorbereite­t hatte.

„Leider haben wir es nicht mehr drehen können. Wir haben nach dem 2:4 gesehen, was für uns möglich war“, sagte Tönnies. Über sein Tor im DFB-Pokal freute sich der Linksaußen zwar. „Ich hätte aber lieber in der Zeitung gelesen, dass ich Jeddeloh in die zweite Runde geschossen habe“, scherzte der 27-Jährige.

Jeddeloh hielt gegen den Favoriten eine Viertelstu­nde gut mit. Dann entstanden die ersten Gelegenhei­ten für die Gäste durch Marc Schnattere­r (11. Minute) und Kolja Pusch (18.). Kurz darauf traf Sebastian Griesbeck (22.) aus kurzer Distanz zum 0:1.

Im weiteren Spielverla­uf übernahm der Favorit die Kontrolle. „Wir haben Jeddeloh zweimal beobachten lassen, wollten hier konsequent und laufstark auftreten“, berichtete FC-Trainer Frank Schmidt. Gleich mehrfach stand in der Folge SSVTorhüte­r Christian Meyer im Fokus. In der 32. und 39. Minute war er gegen Pusch beim 0:2 und 0:3 aber machtlos. Die einzige Jeddeloher Gelegenhei­t in Hälfte eins vergab hingegen Peer-Bent Wegener mit einem Kopfball (25.).

Im zweiten Durchgang entschiede­n die Gäste die Partie dem 0:4, das Robert Glatzel in der 56. Minute erzielte. Torhüter Meyer und der Pfosten verhindert­en, dass die Heidenheim­er weitere Treffer nachlegten, der SSV wirkte beeindruck­t und schockiert.

Ganz ohne Gegenwehr wollten die Ammerlände­r die Partie aber nicht beenden. Der eingewechs­elte Fabian Istefo wurde im Strafraum gefoult, den Elfmeter verwandelt­e Lindemann zum 1:4 (75.). Und der Treffer gab dem SSV Rückenwind. Tönnies verkürzte auf 2:4 – und der SSV glaubte wieder an seine kleine Chance. „Wenn das dritte Tor fällt, geht vielleicht noch etwas“, sagte Bennert.

Auch für SSV-Kapitän Kevin Samide überwogen die positiven Elemente. „Ich denke, heute können alle Fans zufrieden nach Hause gehen“, sagte Samide: „Nach dem 1:4 haben wir gesehen, was passiert, wenn wir unser Spiel spielen. Der Glaube war da. Leider hatten wir in der ersten Halbzeit zu viel Respekt. Da haben wir das Spiel verloren.“

 ?? DPA-BILD: HAUKE-CHRISTIAN DITTRICH ?? Hinterherg­elaufen: Heidenheim­s Marc Schnattere­r (Mitte) setzt sich (von links) gegen Jeddelohs Michel Leon Hahn, Kasra Ghawilu, Niklas von Aschwege, Peer-Bent Wegener und Thorsten Tönnies durch.
DPA-BILD: HAUKE-CHRISTIAN DITTRICH Hinterherg­elaufen: Heidenheim­s Marc Schnattere­r (Mitte) setzt sich (von links) gegen Jeddelohs Michel Leon Hahn, Kasra Ghawilu, Niklas von Aschwege, Peer-Bent Wegener und Thorsten Tönnies durch.
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