Knappe Nieder%age füh%t sich wie Sieg an
6V Grochtersen/Assel wehrt fast alle Angriffe des FC Bayern ab
DROCHTERSEN – Als eurz vor Ende der achtminütigen Nachspielzeit das Pokal-Aus gegen den FC Bayern nicht mehr zu verhindern war, erhoben sich die meisten der 7800 Fans aus Respekt vor der Leistung ihrer Spielvereinigung Drochtersen/Assel von den Plätzen. „Ich bin super stolz auf die Jungs. Über dieses Spiel werden sie und viele hier noch in vielen Jahren sprechen“, schwärmte Präsident Rigo Gooßen nach dem Auftritt des Regionalligisten beim knappen 0:1 (0:0) gegen den Fußball-Rekordmeister.
„Heute konnte jeder von uns mit den Weltklassespielern mithalten“, sagte Gooßens Sohn Jasper, der im linken Mittelfeld einige gute Aktionen gegen Joshua Kimmich hatte. „Wir waren ebenbürtig. Jetzt wollen wir mal schauen, was in dieser Saison noch geht“, sagte der Spieler des Regionalliga-Zweiten.
Coach Lars Uder, dessen Team mit einer ausgeklügelten Defensiv-Taktik den großen Favoriten an den Rand der Verzweiflung gebracht hatte, weigerte sich hinterher von einer Niederlage zu reden. „Das fühlt sich an wie ein Sieg“, betonte der Coach: „Wir haben gefightet ohne Ende.“
Der Außenseiter knüpfte damit nahtlos an die Leistung im Pokalmatch von vor zwei Jahren gegen Borussia Mönchengladbach (0:1) an. Uder, von Beruf Lehrer, fand es „unglaublich“, dass seine unter anderem aus Verkäufern, Handwerkern und Studenten gebildete Elf aus der 11500Seelen-Gemeinde im Kreis Stade dem großen FCB so lange Paroli geboten hat. Immerhin fiel das Siegtor durch Robert Lewandowski erst in der
82. Minute. „Nach 15, 20 Minuten hat man gesehen, dass die Mannschaft an die Sensation geglaubt hat“, meinte Uder. Und Florian Nagel hätte die Chance sogar real werden lassen können, wenn er in der
33. Minute Manuel Neuer aus zwölf Metern Entfernung überwunden hätte.
Als Trost bleibt den „Drosseln“ein warmer Geldregen. „Wir haben das noch nicht genau durchgerechnet, aber 150 000 bis 200 000 Euro sollten dabei herausspringen“, glaubt Clubchef Gooßen. Und ergänzte: „Ein Großteil unseres Jahresetats wird auf jeden Fall abgedeckt sein!“