Nordwest-Zeitung

Kleiner Stoß mit großem Effekt

Elfmeter bringt Aufsteiger VfL Oldenburg gegen Havelse ersten Saisonsieg

- VON JAN ZUR BRÜGGE UND MANFRED MIETZON

Nach dem Abpfiff herrschten Freude und Erleichter­ung im Lager des VfL Oldenburg. In Halbzeit zwei erkämpfte sich der Liganeulin­g clever den ersten Dreier in der Regionalli­ga.

OLDENBURG – „Ja! Ja man!! Endlich!!!“– um 18.50 Uhr schrie VfL-Trainer Dario Fossi seine Freude über den ersehnten ersten Saisonsieg in der Fußball-Regionalli­ga hinaus und fiel erst Sportdirek­tor Detlef Blancke und dann der Reihe nach allen Oldenburge­r Protagonis­ten in die Arme. Vor 316 Zuschauern war dem mit jeweils zwei Remis und Niederlage­n gestartete­n Aufsteiger ein 1:0-Überraschu­ngscoup gegen Spitzenrei­ter TSV Havelse gelungen.

„Wir haben in den ersten Wochen auch nicht schlecht gespielt, aber oft zu viele kleine Fehler gemacht“, blickte Fossi etwas später zurück, als sich die erste Freude in eine tiefe Zufriedenh­eit gewandelt hatte. Fossi wäre aber nicht Fossi, wenn er richtig zufrieden gewesen wäre. „Unsere erste Halbzeit hat mir nicht gefallen, deshalb habe ich in der Pause umgestellt. Nach dem Wechsel sind wir durch den Kopf ins Spiel gekommen und haben am Ende auch verdient gewonnen.“

Den goldenen Treffer hatte Daniel Isailovic in der 55. Minute per Foulelfmet­er erzielt, nachdem Deniz Cicek den VfL-Dribbler Kai Kaissis im Strafraum leicht gestoßen hatte. „Es war keine Schwalbe“, meinte Havelses Trainer Christian Benbenek und gestand ein: „Wir waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft, waren im Spiel nach vorn aber nicht konsequent genug. Nach der Pause kamen wir überhaupt nicht mehr ins Spiel, deshalb hat der VfL verdient gewonnen.“

Zunächst hatten die Oldenburge­r aber etwas Glück gehabt. Erhan Yilmaz setzte den Ball an den linken Außenpfost­en (28. Minute). Wenig später köpfte Sven-Torge Bremer das Spielgerät an die Lattenunte­rkante (32.). Der VfL war gegen densehrgut­imRaumsteh­enden Spitzenrei­ter vor der Pause nur zu einer Halbchance von Conrad Azong gekommen (13.), weil er im Spielaufba­u oft zu hektisch agierte.

Das änderte sich in der zweiten Halbzeit. 40 Sekunden nach dem Wiederbegi­nn verfehlte Lennart Blömer knapp das Tor. Neun Minuten später holte der quirlige Kaissis den am Ende entscheide­nden Strafstoß heraus.

Mit der Führung im Rücken wurden die Oldenburge­r noch sicherer, agierten im Torabschlu­ss aber bis zum Schluss zu überhastet. Isailovic verfehlte mit zwei Distanzsch­üssen jeweils knapp das Tor der Gäste, die ihrerseits offensiv kein Mittel fanden. Kurz vor Schluss geriet Havelse durch eine Gelb-Rote Karte für Fabian Wenzel sogar noch in Unterzahl (88.).

„Beim Lattentref­fer haben wir Glück gehabt“, resümierte VfL-Rechtsvert­eidiger Kristof Köhler und ergänzte: „Danach haben wir hinten aber sehr gut gestanden.“

VfL Oldenburg: J. Zohrabian - Köhler, Frenzel, Tjardes, Onnen - A. Zohrabian, Isailovic - Blömer (82. Sandoghdar), Schmidt (46. Siegert), Kaissis (90. Vukoja) - Azong.

 ?? BILD: JANINA RAHN ?? Am Boden, aber doch obenauf: Der quirlige Kai Kaissis (grün-weißes Trikot) holte den Elfmeter für den VfL heraus. Havelses Kapitän Deniz Cicek (rechts) hatte ihn im Strafraum bedrängt.
BILD: JANINA RAHN Am Boden, aber doch obenauf: Der quirlige Kai Kaissis (grün-weißes Trikot) holte den Elfmeter für den VfL heraus. Havelses Kapitän Deniz Cicek (rechts) hatte ihn im Strafraum bedrängt.
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