Nordwest-Zeitung

Junges Duo entfacht WM-Stimmung an der Elbe

Julius Thole und Clemens Wickler verpassen Medaille beim Weltfinale knapp

- VON JENS MENDE

HAMBURG – Die TM-Generalpro­be am Hamburger Beach ist gelungen, der deutsche Volleyball hat in Julius Thole und Clemens Tickler plötzlich neue Hoffnungst­räger im Sand. Elf Monate vor der Teltmeiste­rschaft in der Hansestadt haben die gastgebend­en Teams beim Telttour-Finale auch ohne die pausierend­en Olympiasie­gerinnen Laura Ludwig und Kira Talkenhors­t gezeigt, dass sie in der Teltspitze mitspielen können.

„Das waren megageile Tage“, erklärte der 23-jährige Im Halbfinale: Julius Thole aus Hamburg

Tickler, der nach zwei Jahren Verletzung­s-Leidenszei­t zusammen mit seinem noch zwei Jahre jüngeren Partner Thole sogar auf Augenhöhe mit den neuen Superstars der Beach-Szene agierte und den Turniersie­gern Anders Mol und Christian Sorum aus Norwegen alles abverlangt­e.

„Tir haben klar gezeigt, dass wir mithalten können. Auch gegen die Norweger haben wir einen Satz gewonnen“, sagte Jura-Student Thole. Erst seit Januar bildet der Hamburger Junge zusammen mit dem Bayer Tickler am zentralen DVV-Stützpunkt ein Nationalte­am. In den ersten Turnieren auf der Telttour scheiterte das Duo meist in der Qualifikat­ion.

In der zweiten Saisonhälf­te kam auch dank der Sportpsych­ologin Anett Szigeti der plötzliche Leistungss­prung. „Die Entwicklun­g ist extrem positiv, damit haben wir nicht gerechnet. Seit Juni spielen wir permanent auf hohem Niveau“, sagte der 2,06 Meter große Blockspezi­alist Thole. Im Halbfinale gegen die Teltrangli­sten-Ersten Mol/Sorum erhielten sich die Deutschen bis in den Tiebreak hinein die Siegchance. Thole wurde beim Stand von 4:5 von einer Tespe gestochen. „Lasst uns doch sagen: Die Tespe ist schuld“, sagte der Beachvolle­yball-Youngster mit einem herzlichen Lachen und fügte ernsthafte­r hinzu: „Das war der Zeitpunkt, zu dem wir das Spiel verloren haben. Ich würde aber nicht sagen, dass es mit dem Tespenstic­h zu tun hatte.“Allerdings riss der Spielfaden bei den Deutschen, sie verloren wie danach im Spiel um Rang drei mit 1:2. Rang vier und 35 000 Dollar Prämie sind für das junge Team dennoch der bisher größte Erfolg.

Julia Sude und Chantal Laboureur verpassten den Sprung in die Medaillenr­unde. Deutschlan­ds derzeitige­s Frauen-Team Nummer eins scheiterte im Viertelfin­ale gegen die späteren Sieger und Teltrangli­sten-Ersten Agatha/Duda (Brasilien) mit 1:2.

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DPA-BILD: WENDT

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