Viel Plattboden bei Schippertagen
Hunderte bestaunen in Bremerhaven seltene „Spezialisten“
Viel Tiefgang brauchen Plattbodenschiffe nicht. Ihre Masten sind dafür umso höher. Deswegen hieß es in Bremerhaven: „Brücken hoch“. Bunte „Spezialisten“machten im Alten Hafen fest.
BREMERHAVEN – Bremerhavens 3. Schippertage haben sich am vergangenen Wochenende als Besuchermagnet für maritim interessierte Tagesgäste erstmals einen guten Namen gemacht. Die beiden ersten Treffen von Plattbodenschiffen und historischen Seglern erreichten deutlich weniger Gäste. Dafür war es diesmal richtig voll am Alten Hafen – schon während der Einlaufparade.
Die seltenen und oft liebevoll gepflegten Schiffe versammelten sich nach Passieren der Sportbootschleuse am Neuen und warteten, denn dort versperren mehrere große Brücken den Weg ans Ziel. Deswegen mussten drei Übergänge geöffnet werden – ein Schauspiel, das sich auch viele Einheimische nicht entgehen lassen wollten, denn das passiert nicht alle Tage.
Das Anheben der BrückenZwillinge, die direkt in die Havenwelten führen, war erst das Vorspiel. Die meisten Zuschauer warteten gespannt auf den Hauptakt – das Drehen eines gut 40 Meter langen Mittelteils der Glasbrücke, die das Columbus-Center mit dem Mediterraneo und dem Klimahaus verbindet.
Nur wenige Minuten dauerte es, dann hatten die Männer der Hafengesellschaft Bremenports ihren Job erledigt und die Brücke war gedreht. Nun konnten die Gäste in den Alten Hafen einlaufen. Erwartet wurden sie dort bereits von den schwimmenden Museumsfahrzeugen des Deutschen Schifffahrtsmuseums. Darunter ist auch der Holzsegler „Seute Deern“, ein Wahrzeichen Bremerhavens. Wie berichtet, soll das marode Schiff saniert werden – vermutlich in einer eigens dafür gebauten gläsernen Werft. Dort können Besucher den Baufortschritt beobachten.
Doch dafür interessierten sich die Gäste der Schippertage an diesem Wochenende nicht. Sie genossen den einen oder anderen Klönschnack mit den Skippern der kleinen „Mien Wicht“oder der 26,40 Meter großen „Wappen von Ihlow“. Auch das maritimmusikalische Beiprogramm an Land verdiente sich gute Noten.