Nordwest-Zeitung

Autokäufer über 60 sehr markentreu

Senioren zahlen Kaufpreis oft sofort – Was der „DAT-Report“sonst noch alles enthüllt

- VON CN+aLOPOULOU

2s geht um eine erfahrene Kundengrup­pe: Sie hat meist mehr als 30 4ahre den 5ührersche­in.

STUTTGART – Jeder zehnte Neuwagenkä­ufer ist älter als 60 Jahre. Wie diese Zielgruppe der Senioren beim Neukauf eines Autos tickt, wollte die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) wissen. In ihrem Auftrag befragte 2017 die Marktforsc­hung GfK 3979 Personen. Das nun vorliegend­e Fazit in der diesjährig­en Marktanaly­se „DAT-Report“: Sieben von zehn Senioren, die ein Auto kaufen, sind Männer. Fast jeder zweite kauft immer die gleiche Marke, und fast alle geben an, sich ohne Auto in ihrer Mobilität deutlich eingeschrä­nkt zu fühlen.

„Senioren wählen bevorzugt deutsche Premiumher­steller“, sagt Martin Endlein von der DAT in Ostfildern. „Und sie mögen SUVs lieber als der Durchschni­ttsautokäu­fer.“ Für einen Stadtgelän­dewagen (SUV) entscheide­t sich immerhin ein Fünftel der älteren Autokäufer. Das mag an dem Sicherheit­sbedürfnis der Gruppe liegen, das auch bei den abgeschlos­senen Serviceund Wartungsve­rträgen mit 46 Prozent höher liegt. Im Durchschni­tt entscheide­n sich rund 40 Prozent für solche Verträge.

Senioren finanziere­n ihr neues Auto sehr viel seltener als der Durchschni­ttskäufer: Fast 60 Prozent zahlen den Wagen bar oder per Überweisun­g. In der Gruppe der Durchschni­ttskäufer machen das gerade mal 24 Prozent. Dafür geben Senioren mit einem Anschaffun­gspreis von 29 750 Euro rund 600 Euro weniger aus als der Durchschni­tt. Und ihnen ist das Aussehen des eigenen Wagens weniger wichtig als dem Otto-Normal-Käufer.

Womit die Senioren im Vergleich weit vorne liegen, ist die Fahrpraxis: Der Durchschni­ttssenior besitzt den Führersche­in seit 1974 und kann damit mehr als 40 Jahre hinter dem Steuer vorweisen. Äußerlichk­eiten interessie­ren die Über-60-Jährigen weniger: Sie legen mehr Wert auf Sicherheit­sfeatures und weniger auf „moderne Features im Innenraum“. Letztere wollen immerhin 58 Prozent der Durchschni­ttskäufer – bei den Senioren sind es nicht einmal die Hälfte.

Dass man mit dem Auto seine Persönlich­keit ausdrückt, finden zwei Drittel der Neuwagenkä­ufer – aber nur jeder zweite Senior würde diesen Satz unterschre­iben.

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