Herbst wird im Norden trocken
Experten erwarten wenig Regen bis Jahresende
HANNOVER/OLDENBURG – Folgt auf den viel zu trockenen Sommer nun auch noch ein trockener Herbst? Derzeit deuten alle Modelle des Deutschen Wetterdienstes (DWD) darauf hin, dass in Niedersachsen auch in den kommenden Monaten viel weniger Regen als im langjährigen Durchschnitt fallen wird.
Obwohl sich diese langfristigen Berechnungsmodelle zum Teil noch in der Testphase befinden, hat das Umweltministerium darauf reagiert: Auf Anordnung des zuständigen Landesbetriebes für Wasser-, Küsten- und Naturschutzes (NLWKN) wurden die Harzwasserwerke „zur Vermeidung von Engpässen in der Trinkwasserversorgung“angewiesen, die Wasserabgabe aus der Sösetalsperre zu reduzieren. Die Anlage gehört zu einem Verbund von insgesamt sechs Talsperren, der unter anderem Bremen und Hannover mit Trinkwasser versorgt.
Obwohl die Füllstände fast aller Westharztalsperren inzwischen auf unter 40 Prozent gefallen sind, betont das Ministerium, dass die Trinkwasserversorgung in der Region gesichert ist, da das System mit anderen Lieferanten vernetzt ist, die nicht aus Talsperren gespeist werden. Dies gilt auch für den Nordwesten, wo das Trinkwasser aus tiefen Brunnen gefördert wird.
Betroffen von einer anhaltenden Trockenheit wäre in erster Linie die Landwirtschaft, die schon jetzt mit Ernteausfällen zu kämpfen hat. Spätestens zu Beginn des Frühlings, so ein Sprecher der Landwirtschaftskammer Oldenburg, würden im Nordwesten ausgiebige Niederschläge benötigt, um die völlig aufgebrauchten Wasservorräte in den oberen Bodenschichten wieder aufzufüllen.