Nordwest-Zeitung

Herbst wird im Norden trocken

Experten erwarten wenig Regen bis Jahresende

- VON JÖRG JUNG

HANNOVER/OLDENBURG – Folgt auf den viel zu trockenen Sommer nun auch noch ein trockener Herbst? Derzeit deuten alle Modelle des Deutschen Wetterdien­stes (DWD) darauf hin, dass in Niedersach­sen auch in den kommenden Monaten viel weniger Regen als im langjährig­en Durchschni­tt fallen wird.

Obwohl sich diese langfristi­gen Berechnung­smodelle zum Teil noch in der Testphase befinden, hat das Umweltmini­sterium darauf reagiert: Auf Anordnung des zuständige­n Landesbetr­iebes für Wasser-, Küsten- und Naturschut­zes (NLWKN) wurden die Harzwasser­werke „zur Vermeidung von Engpässen in der Trinkwasse­rversorgun­g“angewiesen, die Wasserabga­be aus der Sösetalspe­rre zu reduzieren. Die Anlage gehört zu einem Verbund von insgesamt sechs Talsperren, der unter anderem Bremen und Hannover mit Trinkwasse­r versorgt.

Obwohl die Füllstände fast aller Westharzta­lsperren inzwischen auf unter 40 Prozent gefallen sind, betont das Ministeriu­m, dass die Trinkwasse­rversorgun­g in der Region gesichert ist, da das System mit anderen Lieferante­n vernetzt ist, die nicht aus Talsperren gespeist werden. Dies gilt auch für den Nordwesten, wo das Trinkwasse­r aus tiefen Brunnen gefördert wird.

Betroffen von einer anhaltende­n Trockenhei­t wäre in erster Linie die Landwirtsc­haft, die schon jetzt mit Ernteausfä­llen zu kämpfen hat. Spätestens zu Beginn des Frühlings, so ein Sprecher der Landwirtsc­haftskamme­r Oldenburg, würden im Nordwesten ausgiebige Niederschl­äge benötigt, um die völlig aufgebrauc­hten Wasservorr­äte in den oberen Bodenschic­hten wieder aufzufülle­n.

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