Nordwest-Zeitung

Horst Seehofer lässt das Zündeln nicht

Innen inister nennt Migrati ns rage die Mutter a er itischen Pr e e in diese and

- VON OBIAS S H ID , B RO BERLIN

Gespräch über EU: Kanzlerin ngela Merkel trifft Frankreich­s Präsidente­n Emmanuel Macron in Marseille.

Demo in Chemnitz: Die Stadt kommt nicht zur Ruhe. Diesmal geht das rechtspopu­listische Bündnis Pro Chemnitz auf die Straße.

Verhandlun­g in letzter Minute: Vor einer geplanten syrischen Offensive gegen die Rebellenho­chburg Idlib treffen sich der Iran, die Türkei und Russland.

Urteil zu Messerstic­hen: Im Prozess gegen einen wohl 17-jährigen fghanen wegen versuchten Mordes an einer 17-Jährigen aus Marokko wird das Urteil erwartet.

Klage für mehr Geld: Im Prozess zur Klage des utobahnkon­sortiums 1 mobil gegen die Bundesrepu­blik fällt die Entscheidu­ng.

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Sie ist wieder da: Die Auseinande­rsetzung zwischen CDU und CSU er die Migrati ns iti Mer e s. We das a Ende n tzt

BERLIN – Horst Seehofer lässt das Zündeln nicht, nennt die Migrations­frage am Donnerstag „die Mutter aller politische­n Probleme in diesem Land“. Der Bundesinne­nminister nutzt die Klausurtag­ung der CSU-Landesgrup­pe im brandenbur­gischen Schloss Neuhardenb­erg für die nächste ttacke auf Regierungs­und CDU-Chefin ngela Merkel. Unter Druck wegen der schlechten Umfragewer­t fünf Wochen vor der Landtagswa­hl in Bayern, macht Seehofer Merkel verantwort­lich für das Erstarken der Rechtspopu­listen. Es sei „eine Neuerschei­nung“, dass die fD in Bayern auf zweistelli­ge Umfragewer­te komme, so Seehofer vor den Kameras im sonnigen Neuhardenb­erg. „Die Grundlage oder die Ursache dafür“lägen „in der Migrations­politik“.

Migration als Mutter aller Probleme? Die Kanzlerin 36. WOCHE MITTWOCHSL­OTTO wehrt sich sofort, reagiert im Fernsehint­erview: „Ich sag’ das anders“, macht sie klar. Die Migration stelle Deutschlan­d vor „Herausford­erungen“, und dabei gebe es Probleme, aber eben auch Erfolge, eine Situation wie 2015 könne sich nicht wiederhole­n. „Ich finde, wir sollten den Weg weitergehe­n, den wir eingeschla­gen haben. Wo wir noch nicht am Ende sind, aber Schritt für Schritt die Probleme lösen.“Sachlich, kühl, bloß nicht provoziere­n lassen: So versucht Merkel die ttacke ins Leere laufen zu lassen.

Seehofers Botschaft: Flüchtling­skanzlerin ngela Merkel sei schuld an der Schwäche der CSU. Er selbst warne schon „seit drei Jahren“vor den gravierend­en Konse uenzen der Zuwanderun­g, erläutert er, will sich so angesichts des drohenden bsturzes bei der Bayern-Wahl in Deckung bringen und bekräftigt, ungeachtet des usgangs CSU-Chef bleiben zu wollen.

ngriff als beste Verteidigu­ng, das ist Seehofers Motto. Die usschreitu­ngen in Chemnitz liefern ihm die Steilvorla­ge, um den Burgfriede­n mit der CDU-Chefin zum Start in die zweite politische Jahreshälf­te gleich wieder infrage zu stellen – mit kräftiger Rückendeck­ung seiner CSU. Deren Landesgrup­pe nutzt ihre Klausurtag­ung, um auf scharfe Distanz zu Merkel zu gehen, hatte dafür ihr Beschlussp­apier in letzter Minute noch zugespitzt. Das „Grenzregim­e“– die Zurückweis­ung sogenannte­r DublinFlüc­htlinge an der bayerischö­sterreichi­schen Grenze, um die es im Streit der Schwesterp­arteien vor der Sommerpaus­e gegangen war – wollen die Christsozi­alen im Bundestag plötzlich „weiter ausweiten“, heißt es im Schlussdok­ument. Das Signal von Neuhardenb­erg: Die sylpolitik ist zurück auf der genda. Es sei „offensicht­lich“, dass die Zuwanderun­g die politische Situation „zum Negativen“verändert habe, pflichtet CSU-Landesgrup­penchef lexander Dobrindt Parteichef Seehofer bei.

Ob sich der ngriffsmod­us für die CSU auszahlt, oder ob der Schuss nach hinten losgeht? Nicht nur Merkel wehrt sich. Der Koalitions­partner übt massive Kritik. SPD-Generalsek­retär Lars Klingbeil wirft Seehofer „rechtspopu­listisches Ge uatsche“vor, SPDVize Ralf Stegner nennt ihn „den Großvater aller Regierungs­probleme“.

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