Nach Posse: Dänische Profis wollen spielen
Not-Elf verliert kurioses Spiel in Slowakei – Einigung mit Verband erzielt
TRNAVA/KOPENHAGEN – Es war ein kurioses Match, das in die Geschichte des dänischen Fußballs eingehen wird. Halbprofis und Futsal-Spieler traten als zusammengewürfelter Haufen in den Trikots der Nationalmannschaft gegen die Slowakei an und hielten sich beim 0:3 in Trnava achtbar. Doch nun haben die dänischen Profis ihren Sponsoring-Streit mit dem Dänischen Fußballverband (DBU) vorerst beigelegt und werden an diesem Sonntag im Nations-League-Spiel gegen Wales antreten. Spieler und Verband einigten sich am Donnerstagabend darauf, unter den Konditionen des ausgelaufenen Vertrages zu spielen.
„Das Abkommen ist ein Schritt in die richtige Richtung, und die Nationalspieler sind froh, dass sie sich jetzt auf das Spiel gegen Wales konzentrieren können“, sagte Mads Olands, Direktor der Spielervereinigung, laut einer Pressemitteilung des DBU.
Die 23 Nationalspieler hatten sich bislang mit dem Verband nicht auf die Ausgestaltung ihrer Werbeverträge einigen können. Daraufhin erteilte ihnen der Verband in der Slowakei ein Spielverbot, entsandte aber eine Notelf, da die Europäische Fußball-Union für den Fall der Absage mit dem Ausschluss Dänemarks 0:3 verloren: Interimstrainer John Jensen
von der EM 2020 und einer Geldstrafe gedroht hatte.
Der prominenteste Akteur der Behelfstruppe saß auf der Trainerbank: Ex-HSV-Profi John Jensen war 1992 der gefeierte Held der dänischen Auswahl, die im EM-Finale die Deutschen besiegt hatte: „Es war die schönste Niederlage in der Geschichte der dänischen Nationalmannschaft. Ich und die Spieler haben nicht das Gefühl, dass wir diesen Kampf verloren haben.“
Die Gastgeber hingegen waren wenig begeistert. „Wir haben uns das anders vorgestellt. Nämlich, dass ein starkes Dänemark kommt, mit sehr guten Spielern“, sagte Trainer Jan Kozak.
Die DBU will die Slowaken für das entstandene Chaos finanziell entschädigen. Nachdem bekannt geworden war, dass bei dem Testspiel nur eine Notelf antritt, wurden die Tickets für nur einen Euro verramscht.