Nordwest-Zeitung

Alle Kritiker belehrt

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Als Frank Baumann im Sommer 2016 das Amt des Sportchefs übernahm, hallte die Kritik lautstark die Weser hinauf: Schon wieder ein unerfahren­er Mann aus den eigenen Reihen, Werder Bremen schmort viel zu sehr im eigenen Saft – da nehme ich mich übrigens nicht aus.

Knapp zweieinhal­b Jahre später lässt sich sagen: Baumann hat es allen Kritikern gezeigt. Mit stoischer Gelassenhe­it nach außen und akribische­r Arbeit im Inneren

stiegskamp­f hatte er in aller Öffentlich­keit das internatio­nale Geschäft als Ziel ausgerufen – ein mutiges, aber angesichts des verstärkte­n Kaders durchaus realistisc­hes Ziel.

Baumann gelang es nach seiner Amtsüberna­hme im Mai 2016 durch eine geschickte Transferpo­litik, die jahrelange sportliche Talfahrt des SVW zu stoppen. Auch in diesem Sommer bewies der gebürtige Würzburger ein glückliche­s Händchen und landete mit der Last-Minute-Verpflicht­ung von Nuri Sahin einen Transfer-Coup. Schon die Rückholakt­ion von Claudio Pizarro und die Verpflich- hat er Werders Kader so verändert, dass die Träume von Europa zumindest nicht unrealisti­sch daherkomme­n.

Kruse, Delaney, Augustinss­on, Moisander, Pavlenka, Harnik, Osako, Klaassen, Pizarro, Sahin – das alles sind Spieler, die Baumann verpflicht­et hat. Und die für gehobene Ansprüche stehen. Ansprüche, die bei Werder eine lange Zeit undenkbar schienen.

Bei allem Lob für den Sportchef darf eines nicht vergessen werden: Vorgänger Thomas Eichin hat Werder mit einem knallharte­n Konsolidie­rungskurs durch die finanziell prekärsten Jahre geführt. Davon profitiert nun Baumann. Was er aber daraus gemacht hat, lässt alle Kritiker verstummen.

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tungen von Martin Harnik und Rekordmann Davy Klaassen (für 15 Millionen Euro vom FC Everton verpflicht­et) hatten für Aufsehen gesorgt.

Auch bei seiner aktuellen Trainerent­scheidung lag Baumann goldrichti­g. Unter dem vorherigen U-23-Coach Florian Kohfeldt hat sich das Team stabilisie­rt, mit dem Abstiegska­mpf sollte man an der Weser in dieser Saison nichts zu tun haben.

Das gefällt nicht nur Bode, der befand: „Frank und Florian sind einfach ein perfektes Tandem.“Dieses Tandem soll Werder künftig zurück nach Europa führen.

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