ahndungserfolg andenchef gefasst
Prozess um Einbruchserie
OLDENBURGER LAND – Neu gestartet ist am Donnerstag vor dem Oldenburger Landgericht der vor zwei Wochen geplatzte Mega-Prozess um eine beispiellose Einbruchsserie. Wie berichtet, musste der erste Durchlauf des Verfahrens aufgrund einer Erkrankung eines Schöffen abgebrochen werden. Nun gibt es zwei neue Schöffen und einen Ergänzungsschöffen, der dann einspringen soll, wenn einer der beiden Hauptschöffen ausfallen sollte.
Jetzt also alles von vorne – und das gleich mit zwei fetten Überraschungen. Die Anwälte des Hauptangeklagten aus Serbien, dem rund 80 Einbrüche in Wohnhäuser unter anderem in Cloppenburg, Löningen, Lastrup, Vechta, Bakum, Goldenstedt, Langförden, Wildeshausen, Harpstedt und Wilhelmshaven zur Last gelegt werden, regten ein Verständigungsgespräch mit dem Gericht und der Staatsanwaltschaft an. Das war im ersten Durchgang des Verfahrens noch undenkbar gewesen.
Ein Verständigungsgespräch nur unter den Juristen hat in der Regel zum Ziel, ein mögliches Strafmaß auszuloten und damit ein Verfahren erheblich zu verkürzen. Das Gespräch unter den am Prozess beteiligten Juristen fand intern während einer Sitzungspause statt. Ob das Gespräch Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Anders als der Hauptangeklagte hatte ein Mitangeklagter aus Serbien bereits im ersten Durchlauf ein Geständnis abgelegt.
Bei dem jetzigen Hauptangeklagten soll es sich um einen der Chefs der Einbrecherbande handeln. Anderen Bandenchefs dagegen war die Flucht nach Serbien gelungen, bevor sie von der Cloppenburger Soko „Türkette“dingfest gemacht werden konnten. Nun wendet sich das Blatt. Wie Oberstaatsanwalt Dr. Martin Koziolek mitteilte, sei am vergangenen Samstag in Bulgarien einer der untergetauchten Bandenchefs verhaftet worden. Die Oldenburger Staatsanwaltschaft hatte international nach den Mann gefahndet. Nun soll der Verhaftete nach Deutschland ausgeliefert werden.