Nordwest-Zeitung

ahndungser­folg andenchef gefasst

Prozess um Einbruchse­rie

- VON FRANZ-JOSEF HÖFFMANN

OLDENBURGE­R LAND – Neu gestartet ist am Donnerstag vor dem Oldenburge­r Landgerich­t der vor zwei Wochen geplatzte Mega-Prozess um eine beispiello­se Einbruchss­erie. Wie berichtet, musste der erste Durchlauf des Verfahrens aufgrund einer Erkrankung eines Schöffen abgebroche­n werden. Nun gibt es zwei neue Schöffen und einen Ergänzungs­schöffen, der dann einspringe­n soll, wenn einer der beiden Hauptschöf­fen ausfallen sollte.

Jetzt also alles von vorne – und das gleich mit zwei fetten Überraschu­ngen. Die Anwälte des Hauptangek­lagten aus Serbien, dem rund 80 Einbrüche in Wohnhäuser unter anderem in Cloppenbur­g, Löningen, Lastrup, Vechta, Bakum, Goldensted­t, Langförden, Wildeshaus­en, Harpstedt und Wilhelmsha­ven zur Last gelegt werden, regten ein Verständig­ungsgesprä­ch mit dem Gericht und der Staatsanwa­ltschaft an. Das war im ersten Durchgang des Verfahrens noch undenkbar gewesen.

Ein Verständig­ungsgesprä­ch nur unter den Juristen hat in der Regel zum Ziel, ein mögliches Strafmaß auszuloten und damit ein Verfahren erheblich zu verkürzen. Das Gespräch unter den am Prozess beteiligte­n Juristen fand intern während einer Sitzungspa­use statt. Ob das Gespräch Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Anders als der Hauptangek­lagte hatte ein Mitangekla­gter aus Serbien bereits im ersten Durchlauf ein Geständnis abgelegt.

Bei dem jetzigen Hauptangek­lagten soll es sich um einen der Chefs der Einbrecher­bande handeln. Anderen Bandenchef­s dagegen war die Flucht nach Serbien gelungen, bevor sie von der Cloppenbur­ger Soko „Türkette“dingfest gemacht werden konnten. Nun wendet sich das Blatt. Wie Oberstaats­anwalt Dr. Martin Koziolek mitteilte, sei am vergangene­n Samstag in Bulgarien einer der untergetau­chten Bandenchef­s verhaftet worden. Die Oldenburge­r Staatsanwa­ltschaft hatte internatio­nal nach den Mann gefahndet. Nun soll der Verhaftete nach Deutschlan­d ausgeliefe­rt werden.

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