IG Metall fordert feste Stellen in Werften
Hoher Anteil von Leiharbeit – Beschäftigung nimmt zu – Betriebe sollen mehr ausbilden
Zum 27. Mal wurden Arbeitnehmer im Schiffbau im gro en Stil befragt. Heraus amen auch gute Nachrichten, etwa, dass alle Azubis bernommen werden sollen.
HAMBURG/BREMEN – Die IG Metall Küste (Hamburg) hat die deutschen Werften aufgefordert, für mehr feste Stellen im Schiffbau zu sorgen. „Statt Werkverträge und Leiharbeit brauchen wir mehr unbefristete Beschäftigungen mit Tarifverträgen“, sagte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Meinhard Geiken, am Donnerstag bei der Vorstellung der Schiffbauumfrage 2018.
Die Unternehmen hätten es selbst in der Hand, etwas gegen den Fachkräftemangel zu tun, so der Gewerkschafter. Der Anteil an Leiharbeit liegt laut der Befragung mit einer Quote von 12,1 Prozent viermal so hoch wie im Durchschnitt der gesamten Wirtschaft.
Die Zahl der Beschäftigten auf den Werften ist laut der Betriebsrätebefragung gegenüber 2017 um 7,3 Prozent auf rund 16 900 gestiegen. Besonders deutlich sei die Beschäftigungszunahme mit rund 52 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern. Auch SchleswigHolstein und Niedersachsen hätten positive Zahlen vermeldet. In Hamburg und Bremen seien die Zahlen hingegen gesunken.
Die IG Metall Küste fordert von den Werften außerdem mehr Ausbildungsplätze. Mit 6,2 Prozent sei die Ausbildungsquote auf den niedrigsten Wert seit 2007 gefallen. „Um ihre Zukunftsfähigkeit zu erhalten, müssen die Betriebe dringend gegensteuern“, so die Gewerkschaft. Erfreulich sei, dass alle Auszubildenden nach der Ausbildung übernommen werden. Das sei der entsprechenden Regelung im Tarifvertrag zu verdanken, so Bezirksleiter Geiken. Die Übernahmequote der Auszubildenden stieg gleichzeitig auf nun 100 Prozent.
An der zum 27. Mal durchgeführten Schiffbauumfrage beteiligten sich laut IG Metall Küste Betriebsräte von 39 Werften und 14 Zulieferbetrieben mit insgesamt mehr als 21000 Beschäftigten. In der Befragung geht es um Arbeitsbedingungen, Auftragslage und Perspektiven im deutschen Schiffbau. Die Befragung wurde von der Agentur für Struktur- und Personalentwicklung (AgS) im Auftrag der Gewerkschaft durchgeführt.
„Der Kreuzfahrtschiffbau, aber auch Yacht- und Marineaufträge sorgen für Arbeit“, erklärte Geiken. Die Auslastung der deutschen Werften durch den Spezialschiffbau sei deutlich besser als von Unternehmen in Südostasien, bei denen die Krise im Bau von Standardschiffen voll durchschlage. Unsicherheiten gebe es im Marineschiffbau.