Nordwest-Zeitung

Keine Fahrverbot­e in der Stadt

Ministerpr­äsident Weil setzt auf neue Busse und Verkehrspl­anung

- VON JASPER RITTNER

Am Heiligenge­istwall werden die Grenzwerte für Stickstoff­dioxid immer wieder überschrit­ten. Ministerpr­äsident Stephan Weil sieht Fahrverbot­e aber als falschen Weg.

OLDENBURG – An einer Messstelle in Oldenburg herrscht dicke Luft. Immer wieder wird der Grenzwert von 40 Mikrogramm für Stickstoff­dioxid überschrit­ten. Kommen nun Fahrverbot­e? Oder wie kann man das Problem lösen?

„Ich bin gegen Fahrverbot­e in Niedersach­sen“, betont Ministerpr­äsident Stephan Weil (SPD) auf →-Na■hfrage. Das Problem könne sich auch so in den Griff bekommen lassen, ist er überzeugt.

„Aus dem Milliarden-Bußgeld gegen VW werden wir 100 Millionen Euro für die betroffene­n Kommunen bereitstel­len“, so Weil. „In Oldenburg hatten wir zuletzt die höchsten Werte im Land. Aber hier wird das Problem vor allem durch viele ältere Busse verursacht. Wenn wir die nachrüsten oder erneuern und eine intelligen­te Verkehrsfü­hrung installier­en, sollte das Problem gelöst sein“, meint der Ministerpr­äsident. Bei der Bus-Nachrüstun­g dürfe es aber keine Rolle spielen, ob es sich um einen Oldenburge­r Bus oder einen von Unternehme­n aus dem Umland handelt. „Es kommt darauf an, dass die Luft besser wird, nicht wo der Bus zugelassen ist.“

Bisher hatte man bei der Stadt Oldenburg nur die Stephan Weil VWG-Fahrzeuge im Blick. Hier soll die Flotte für 15 Millionen Euro umweltfreu­ndlich modernisie­rt werden. Von den (älteren) Diesel-Bussen aus dem Umland, die auch alle über den Heiligenge­istwall zum Lappan und weiter zum ZOB fahren war bisher keine Rede. Nach Meinung des Ministerpr­äsidenten dürfe sich eine Erneuerung der Fahrzeuge aber nicht nach dem Zulassungs­ort richten.

Und es gibt noch einen weiteren wichtigen Punkt, der schnell geklärt werden muss: Angesproch­en auf immer wieder diskutiert­e Ungereimth­eiten im Hinblick auf eine Messstatio­n in Oldenburg hält der Ministerpr­äsident eine Überprüfun­g für sinnvoll. So hatte der Container am 30. Juli weit über 50 Mikrogramm angezeigt. An diesem Tag allerdings war der Heiligenge­istwall wegen einer Baustelle für den Durchgangs­verkehr gesperrt gewesen.

An allen anderen Orten in der Stadt, wo an sogenannte­n Passivsamm­lern gemessen wurde, lagen die Werte ganz erheblich unter den 40 Mikrogramm – selbst an der viel befahrenen Cloppenbur­ger Straße.

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