Nordwest-Zeitung

Finanzdeze­rnentin: Es gibt nichts zu verteilen

Silke Meyn sieht trotz Millionen-Mehreinnah­men keinen Spielraum für zusätzlich­e Ausgaben

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OLDENBURG/CKI – Die üppigen Steuereinn­ahmen der Stadt schaffen keinen Spielraum für neue Ausgaben. Das hat Finanzdeze­rnentin Silke Meyn am Mittwoch im Finanzauss­chuss betont.

„Wir werden die freien Mitteln nutzen, um die Kreditaufn­ahme zurückzufü­hren“, unterstric­h die Dezernenti­n, „es gibt nichts zu verteilen“. Meyn verwies auf Wünsche – zum Beispiel auf Abschaffun­g der Anliegerbe­iträge beim Straßenaus­bau – , die im Zuge der →-Beri■hterstattu­ng laut geworden waren.

Meyn bezifferte die „freie Liquidität“auf 35 Millionen Euro. Dem gegenüber stünden Kreditermä­chtigungen in Höhe von 47 Millionen Euro. Es sei fraglich, ob die Einnahmen bis zum Jahresende in einem Umfang steigen, der die Höhe Kreditaufn­ahme übersteigt. „Das ist möglich, aber unsicher.“

Als „richtig gut“seien die städtische­n Finanzen erst zu beurteilen, wenn mehr eingenomme­n werde als an Krediten vorgesehen sei. „Aber soweit sind wir trotz glänzender Einnahmen noch nicht.“

Im Haushaltsp­lan für das laufende Jahr ist ein Überschuss in Höhe von fünf Millionen Euro eingeplant. Unerwartet positiv haben sich nicht nur die Einnahmen durch die Gewerbeste­uer entwickelt. Auch die Zuweisunge­n des Landes, die nach einem festen Schlüssel den Kommunen zufließen, fallen höher aus als kalkuliert.

Die Steuereinn­ahmen in unerwartet­er Höhe hatten auch im Rat Wünsche laut werden lassen; so zum Beispiel bei den Linken die Finanzieru­ng eines kostenlose­n Sozialtick­ets für Busse.

Die Fraktion WFO-LKR hatte Steuersenk­ungen vorgeschla­gen – ein Drittel des Überschuss­es solle zur Verminderu­ng der Gewerbe- und Grundsteue­rn genutzt werden, ein Drittel für Infrastruk­tur an Schulen und Straßen sowie ein Drittel zur Schuldenti­lgung.

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