Oit 20 Stundenkilometern an die Mosel
Schepser Ludger Möller besuchte mit Traktor-Freunden den Weinort Kröv
520 Kilometer absolvierten die vier Freunde, die im Konvoi fuhren. Pannen gab es nicht.
OSTERSCHEPS/EDEWECHTERDAMM – Die Begeisterung für alte Traktoren verbindet sie: Ludger Möller aus Osterscheps und seine Freunde vom Oldtimer-Club Altenoythe. Doch nicht nur für historische Schlepper haben der Schepser und seine Club-Kameraden viel übrig, sondern auch für den Austausch mit Gleichgesinnten: Oft besuchen sie Oldtimertreffen – kürzlich sogar eines im 520 Kilometer entfernten Kröv an der Mosel. Doch statt die Fahrzeuge auf Hänger dorthin transportieren zu lassen, setzten sich Möller und vier weitere Traktoristen selbst hinter das Steuer. Mit Wohnwagen im Schlepptau tuckerten sie auf ihren Oldtimern mit maximal 20 Stundenkilometern nach Rheinland-Pfalz.
„Gut 18 Monate hat die Vorbereitung dazu gedauert“, erzählt der 67-jährige Rentner Winfried Menke aus Edewechterdamm. „Die Idee dazu entsprang einer Bierlaune. Warum nicht einfach machen, zumal das OldtimerTreffen in Kröv mit zu den größten Deutschlands zählt.“
„Ihr seid verrückt, so etwas zu unternehmen“, kommen- tierten Freunde das Vorhaben, wie sich Ludger Möller erinnert. Er machte sich mit seinem McCormick Baujahr 1967 auf den Weg, Winfried Menke fuhr auf einem McCormick Baujahr 1962, zusammen mit seiner Lebenspartnerin Renate Backer. Weitere „Verrückte“, die diese besondere Reise unternahmen, waren Klaus Willms aus Ede- wechterdamm, Wilfried Scheltwort aus Scharrel sowie Heinz und Henriette Pokatzky aus Friesoythe.
„Gut vier Tage waren wir unterwegs“, so Winfried Menke. Aus Sicherheitsgründen führte die Tour vor allem über Landes- und Kreisstraßen. „Mit unserem Tempo stellen wir schon ein Hindernis für manchen Autofahrer dar“, begründet Renate Backer diese Entscheidung. Manchmal ging es besonders langsam voran, vor allem in der Eifel. „Hier gab es Steigungen von über 20 Prozent, was dazu führte, dass wir auch mal maximal drei Stundenkilometer fahren konnte. Ich war so überrascht, dass ich da den Tacho fotografiert habe“, sagt Ludger Möller.
Eine derart lange Strecke von 520 Kilometern hatten die Oldtimer-Freunde zuvor noch nie auf sich genommen. „Unterwegs gab es keine Pannen, wir hatten wirklich Glück“, so Renate Backer. Besonders gefreut hatte sie sich, weil sie als gebürtige Triererin mal wieder ihre alte Heimat besuchen konnte, auch wenn die Anfahrt ungewöhnlich war.
Die kleine Kolonne aus fünf Treckern mit ihren Anhängern sorgte unterwegs immer für viel Aufmerksamkeit. „Wir wurden angesprochen, fotografiert und auch sehr gelobt für diese besondere Aktion. Diese Reise war für uns schon interessant und ein besonderes Erlebnis. Trotz Stress und manchmal auch kleinerer Streitereien war es ein ganz tolles Erlebnis“, so die Bilanz der fünf Freunde.
Dieses Abenteuer hat den Oldtimer-Freunden Lust auf mehr gemacht. „Wir können uns vorstellen, als nächstes nach Dresden oder in den Harz zu fahren“, erzählt Renate Backer. „Vielleicht sind wir in zwei Jahren wieder auf Tour, wenn unsere Mitstreiter, die noch arbeiten, dann auch Urlaub bekommen. „Winfried und ich sind Rentner, da ist es einfacher, sich die Zeit für solche Ausflüge zu nehmen.“