Neue Aufgaben für Feuerwehren
Andere Kriterien für Leistungsvergleich – Infoveranstaltung in Jeddeloh II
Fachwissen und feuerwehrtechnisches Wissen sind bei Leistungsvergleichen nach wie vor gefragt. Doch die komplizierten Regeln wurden nun vereinfacht, wie die Ammerländer Wehren in Jeddeloh II erfuhren.
JEDDELOH II – Sie sind die Retter in der Not: die rund 1500 Mitglieder der 38 Freiwilligen Feuerwehren im Ammerland. Doch nicht nur retten, bergen, löschen und schützen gehören zu ihren Aufgaben, sondern auch Übungen, Dienstabende, Fortbildungen und vieles mehr. Obendrein messen sich die Feuerwehrleute manchmal bei Leistungswettbewerben und für diese gelten – niedersachsenweit – neue Richtlinien.
Auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr in Jeddeloh II wurden die neuen Bestimmungen für Leistungsvergleiche vorgestellt. Uwe Vernim vom Arbeitskreis Leistungsvergleiche beim Landesfeuerwehrverband Niedersachsen informierte über die neuen Anforderungen, die im Anschluss gleich auch praktisch umgesetzt wurden.
Bei Leistungsvergleichen müssen die Teams künftig drei Module abarbeiten: eine Saugleitung kuppeln, einen Löschangriff präsentieren und eine Maschinistenprüfung absolvieren. Bei der letzteren Eine Saugleitung kuppeln: Auch das gehört zu den drei Aufgaben, die beim neuen Leistungsvergleich der Freiwilligen Feuerwehren gefordert sind.Absovliert wurde diese Aufgabe in Jeddeloh II von Mitgliedern der Feuerwehr Mollberg.
geht es darum, dass die Maschinisten (die Fahrzeugführer) ihr fahrtechnisches Können beweisen, wie es z.B. durch Baustellen oder auch in den engen Wohnstraßen von Siedlungen im Alltag gefordert ist.
„Die alten Regeln waren kompliziert, man musste für die Wettbewerbe oft und gezielt trainieren, was vor allem Schwerpunktwehren zeitlich kaum noch schaffen“, so der Chef der Ammerländer Feuerwehren, Kreisbrandmeister Andree Hoffbuhr aus Edewecht. So mussten die Gruppen bei Leistungswettbewerben bislang immer aus den neun gleichen Mitgliedern bestehen, die alle Aufgaben gleich gut und perfekt zu ab-
solvieren hatten. Wenn einer fehlte, konnte nicht trainiert werden. Künftig gehören zwar weiterhin neun Feuerwehrleute zu einer Gruppe, doch insgesamt können zwölf Mitglieder dafür nominiert werden, die eingesetzt werden können. Abgeschafft wurde der Fehlerkatalog, nun käme es darauf an, die gestellte Aufgabe in einer entsprechenden Zeit nach Dienstvorschrift zu erledigen.
„Wir erhoffen uns von diesen Neuerungen, die sich wesentlich mehr am Dienstalltag orientieren, dass sich wieder mehr Wehren an Leistungsvergleichen beteiligen“, sagt Hoffbuhr und gesteht, dass das Interesse an solchen Wettbewerben auf Kreisebene
in den vergangenen Jahren gesunken sei. Geplant sei, einen Wettstreit nach den neuen Richtlinien vor den Sommerferien 2019 zu organisieren.
Gemeindewettkämpfe könnten – wenn es gewünscht ist – nach wie vor nach an den alten Richtlinien stattfinden, ergänzte Heiko Kruse, stellvertretender Ortsbrandmeister in Jeddeloh II und Sprecher der Ammerländer Wettbewerbsrichter.
Leistungsvergleiche auf Kreisebene würden künftig jedoch nach den neuen absolviert, da sich nur auf dieser Grundlage die Bestplatzierten für den nächsten Wettbewerb auf Bezirksebene qualifizieren könnten.