Högel gesteht weiteren Mord
6arme Temperaturen im Oktober – Igel und Co. haben mehr Zeit, sich Speck anzufressen
OLDENBURG/LS/DPA – Der Krankenhausmörder Niels Högel ist in einem weiteren Fall angeklagt worden. Wie die Staatsanwaltschaft Oldenburg mitteilte, habe der 41Jährige bei den Befragungen durch einen Psychiater einen zusätzlichen Fall gestanden, an den er sich erinnere. Der entsprechende Verdachtsfall war zuvor eingestellt worden.
Durch das Geständnis muss sich Högel jetzt möglicherweise wegen des Todes von 100 Patienten vor Gericht verantworten. Der Mordprozess gegen ihn beginnt am 30. Oktober in der Weser-EmsHalle Oldenburg.
Dem ehemaligen Krankenpfleger werden Morde an den Kliniken Delmenhorst und Oldenburg zur Last gelegt. Es sei schnell Anklage erhoben worden, damit der aktuelle Fall noch mit dem bereits bestehenden Verfahren verbunden werden könne.
Der erste Frost lässt auf sich warten. Experten erklären, dass sich das milde Wetter auch positiv auf die Tiere auswirkt.
OLDENBURG – Temperaturen von über 20 Grad und viel Sonnenschein: Der Oktober zeigt sich aktuell von seiner schönsten Seite. Doch wie gehen die Tiere in unserer Umgebung mit den sommerlichen Temperaturen um? Werden sie bei den Vorbereitungen auf den Winterschlaf gestört? Wir haben mit Experten gesprochen.
Durch die warmen Temperaturen würden die Vorbereitungen ein bisschen nach hinten geschoben werden, sagt Bernd Ziesmer, Mitarbeiter beim Nabu Oldenburger Land. „Dass kann aber auch ein Vorteil sein“, sagt er. „So kann sich beispielsweise der Igel länger seinen Winterspeck anfressen und hat vielleicht einen kürzeren Winter zu überbrücken.“So könne eventuell sogar die Sterberate geringer ausfallen, sagt Ziesmer.
Generell beginne der Winterschlaf mit der Frostzeit. „Wenn die Tiere keine Nahrung mehr finden, ziehen sie sich in ihrem Ruheplatz zurück und scharren sich ein“, sagt der Nabu-Mitarbeiter. Je nach Witterung würden die Tiere im Frühling wieder wach werden. Denn: „Die Körperfunktionen fahren zwar zurück, doch die Tiere bleiben sensibel und spüren, wenn es über längere Zeit wärmer wird“, erklärt er. Aktuell hätten vor allem kleine Igel Vorteile, weil sie sich länger Winterspeck anfressen könnten und so eine höhere Überlebenschance hätten.
Und das warme Wetter hat noch einen positiven Effekt: „Erfreulicherweise haben wir weniger Anrufe von besorgten Leuten, die kleine Igel in ihrem Garten sehen. Die Menschen sehen, dass die Tiere zurechtkommen“, sagt Ziesmer. Dabei gebe es bei Igeln den Richtwert von 500 Gramm. „Darunter wird es kritisch.“
Eine andere Tierart in unserer Gegend, die Fledermäuse, sei ebenfalls sehr flexibel. „Sie fliegen noch, aber sie brauchen gewisse Temperaturen“, sagt der Experte. Als Säugetiere würden sie ihren eigenen Wärmehaushalt produzieren. „Wenn es kälter wird, brauchen sie mehr Energie. Wenn sie bei der Jagd mehr Energie verbrauchen, als sie Insekten finden, gehen sie auch in den Winterschlaf“, erklärt Ziesmer. Da aktuell nachts, wenn die Fledermäuse auf Jagd gehen, die Temperaturen bereits recht gering seien, seien viele Insekten nicht mehr aktiv.
Trotzdem: „Der Winterschlaf ist von Tierart zu Tierart einzeln zu betrachten.“Zwar werde die Ruhezeit in diesem Jahr etwas herausgezögert, doch das sei noch innerhalb einer normalen Spannbreite. Eichhörnchen etwa würden sich einfach über einen längeren Raum einen Futtervorrat anlegen.
Und auch bei den Tieren im Wald verhält es sich nicht anders, sagt Rainer Städing von den Landesforsten. „Auch Rehe, Hirsche und Wildschweine fressen sich einen Wintervorrat an“, sagt er. „Das Fett ist ein Energiespeicher.“Zwar halten diese Tiere keinen Winterschlaf, doch je kälter es wird, desto weniger Futter finden auch sie. „Dann bewegen sie sich weniger, um möglichst wenig Energie zu verbrauchen.“
Doch an Frost ist aktuell noch nicht zu denken.