Rom stoppen
U nd nun? Die EU fordert, die Italiener sollen gefälligst weniger ausgeben. Vize-Regierungschef Matteo Salvini zeigt Brüssel einen Vogel. Hier kann nur einer gewinnen.
Wäre das Italien, hätte das fatale Folgen für all jene, die mit Euro zahlen müssen. Setzte sich Rom gegen Brüssel durch, stände die Union als Papiertiger da. Längst lauern auch andere ehemalige Weichwährungsländer darauf, das Finanzkorsett der europäischen Verträge loszuwerden. Siegt Rom, werden sie ermutigt – Frankreich an erster Stelle. Dort träumt Macron schon länger davon, Strukturschwächen mit Schulden zu übertünchen. Athen brennt ohnehin darauf, sich aus den vermeintlichen Fesseln einigermaßen soliden Wirtschaftens zu befreien. Selbst in Deutschland ist Finanzdisziplin längst kein unangefochtener Maßstab mehr.
Es entscheidet sich also jetzt, ob der Weg in hemmungsloses Schuldenmachen führt, oder wenigstens eine gewisse Restvernunft erhalten bleibt. EU und Eurozone haben mit der Staatsfinanzierung per Notenpresse und dem Verzicht auf Sanktionen für Defizitsünder in der Vergangenheit der Vernunft allerdings bereits weitgehend abgeschworen. Die Zeche zahlen müssten die Normalbürger. Monsterschulden werden nämlich von politischen Eliten gern weginflationiert – und damit auch die Lebensleistung der Individuen.
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