Berufungsverfahren gegen Arnault eröffnet
Vergewaltigungsvorwürfe
STOCKHOLM/DPA – Gegen den Mann im Zentrum des Skandals um die Literaturnobelpreise, Jean-Claude Arnault, hat am Montag der Berufungsprozess wegen Vergewaltigung begonnen. Die Vorinstanz hatte den Mann des einstigen Akademiemitglieds Katarina Frostenson im Oktober zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Während Arnault, der die Vorwürfe bestreitet, einen Freispruch erreichen will, wollen die Anwälte des Opfers eine zweite Verurteilung wegen der weiteren Vergewaltigung derselben Frau vor sieben Jahren erreichen.
Die Vorwürfe gegen Arnault haben die Schwedische Akademie und das Literaturnobelpreiskomitee bis ins Innerste erschüttert. Frostenson und sieben weitere Mitglieder verließen die Institution, sind aber formell noch Mitglied, weil ein Rücktritt in der Satzung der Akademie nicht vorgesehen ist.
Im November 2017 hatten 18 Frauen den Skandal ins Rollen gebracht, als sie in einer schwedischen Zeitung Arnault sexuelle Übergriffe vorwarfen. Wegen des Tumultes wurde in diesem Jahr kein Literaturnobelpreis vergeben.