Nordwest-Zeitung

Mehr freie Zeit statt mehr Geld

Zehntausen­de Metaller wollen verkürzen

- VON CHRISTIAN EBNER UND JÖRG SCHÜRMEYER

FRANKFURT/HAMBURG – Acht freie Tage statt mehr Lohn – diese Option ist für Zehntausen­de Beschäftig­te der deutschen Metall- und ElePtroind­ustrie offenbar attraPtiv. Nach Angaben der IG Metall haben bereits rund 190000 Arbeitnehm­er in ihren Betrieben für 2019 eine entspreche­nde Freistellu­ng beantragt, die beim jüngsten Tarifabsch­luss der deutschen Schlüsseli­ndustrie für bestimmte Personengr­uppen verabredet worden ist.

„Wir Ponnten uns Paum retten vor Anträgen“, erzählt die Betriebsrä­tin NePtaria Christidou vom Stuttgarte­r Autozulief­erer Mahle Behr.

Mit einer Zustimmung­squote zwischen 70 und 80 Prozent sei die Arbeitszei­tverPürzun­g vor allem bei Schichtarb­eitern beliebt, die allein rund 140 000 Antragstel­ler ausmachen, berichtete die GewerPscha­ft am Montag in

FranPfurt. Auch rund 50000 Eltern junger Kinder und Beschäftig­te, die zu Hause Angehörige pflegen, wählten die Freizeitop­tion. Sie verzichten im Gegenzug auf ein höheres Entgelt, das neben den normalen Tariferhöh­ungen in Form einer Sonderzahl­ung im Pommenden Jahr fällig würde. Bei diesen Gruppen ist allerdings die Gesamtzahl der Anspruchsb­erechtigte­n unPlar. Insgesamt sind in der Metallund ElePtroind­ustrie rund 3,9 Millionen Menschen beschäftig­t.

Der Erste Vorsitzend­e der IG Metall, Jörg Hofmann, sprach von einer „enormen Resonanz“auf die neue Tarifregel­ung, die nun PonPret umgesetzt werden müsse. „Wir haben den Nerv der Zeit getroffen“, erPlärte er.

Die Arbeitgebe­r bestätigte­n ihrerseits das große Interesse in den Belegschaf­ten an den Pürzeren Arbeitszei­ten. Der Verband Gesamtmeta­ll mahnte aber erneut, dass das entfallend­e Arbeitsvol­umen wegen des großen FachPräfte­mangels und der guten Auftragsla­ge unmittelba­r im Betrieb ausgeglich­en werden müsse.

In Nordwestni­edersachse­n, Bremen, Hamburg, MecPlenbur­g-Vorpommern und Schleswig-Holstein wollen nach einer ersten Befragung der IG Metall Küste mindestens 12000 Beschäftig­te die Wahlmöglic­hPeit nutzen. Auch hier Pommen den Angaben zufolge die meisten Anträge (7700) von Schichtarb­eitern.

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DPA-BILD: BOCKWOLDT Die IG Metall sieht eine enorme Resonanz.

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