Nordwest-Zeitung

HANSI HINTERSEER IM INTERVIEW

Von Erfolg kann Hansi Hinterseer ein Lied singen – Über schlechte Dinge schweigt er lieber

- VON LEA BERNSMANN

Von Berg- und Talfahrten will der einstige Skistar nichts wissen. Nach Oldenburg bringt der Schlagersä­nger Tiroler Weihnachts­stimmung.

FRAGE: Herr Hinterseer, haben Sie eigentlich immer gute Laune?

HINTERSEER: Mal mehr, mal weniger. Aber eigentlich bin ich ein positiver Mensch. FRAGE: Was macht Ihnen denn schlechte Laune? HINTERSEER: Ach, es gibt schon Situatione­n im Alltag, die nicht so erfreulich sind. FRAGE: Zum Beispiel? HINTERSEER: Das will ich jetzt nicht vertiefen. Weil es Erfreulich­eres gibt, über das wir reden könnten.

FRAGE: Ihr neues Album heißt „Für mich ist Glück…“. Was denn?

HINTERSEER: Dass einem kein Unglück begegnet. FRAGE: Wie?

HINTERSEER:

Krieg.

FRAGE: Aber davon singen Sie nicht. Warum immer nur von der heilen Welt? HINTERSEER: Das wird von den Journalist­en immer so bezeichnet. Aber wenn man Schlager mit ausländisc­hen Texten vergleicht, geht es oft um die gleichen Dinge. Um Liebe. Die Welt ist doch schon kritisch und brutal genug. Musik soll entspannen und eine schöne Zeit bescheren. Wer zu meinen Konzerten kommt, möchte abschalten und einfach mal ein paar Stunden Spaß haben. Wir singen, tanzen und feiern zusammen.

FRAGE: Was machen Sie denn, wenn Sie Bilder von Krieg und Leid in den Nachrichte­n sehen?

HINTERSEER: ich aus.

FRAGE: Was inspiriert Sie stattdesse­n zu Ihren Liedern? HINTERSEER: Ich habe eine Menge gute Leute um mich herum, mit denen ich zusammensi­tze und Texte ausarbeite.

FRAGE: selbst?

HINTERSEER: Es sind schon meine Gefühle, um die es geht. Ich bekomme von Profis Hilfe, sie umzutexten. Aber natürlich muss ich auch immer dahinter stehen. Ich gehe ja mit den Songs auf die Bühne, sie müssen also auch für Krankheite­n, Dann schalte Sie schreiben nicht mich passen. Meine Vorstellun­gen und Ideen fließen immer mit ein. Meine Frau hat auch schon einige Texte für mich geschriebe­n.

FRAGE: Singen Sie eigentlich immer live? HINTERSEER: Nicht immer. Das ist manchmal nicht möglich und hängt auch davon ab, was vor Ort gefragt ist.

FRAGE: Wie bereiten Sie sich vor?

HINTERSEER: Ich fahr’ hin, zieh’ mich an und geh auf die Bühne.

FRAGE: Ohne Lampenfieb­er? HINTERSEER: nie gehabt. FRAGE: Was hören Sie privat für Musik? HINTERSEER: Alles Mögliche. Blues. Stücke aus den 60er, 70er- und 80erJahren. Und Volksmusik.

FRAGE: Keinen Rock? HINTERSEER: Nicht so. FRAGE: Gehen Sie auf Konzerte? HINTERSEER: Das geht zeitlich eher selten. Wenn ich daheim bin und frei habe, geh ich lieber raus in die Natur oder mache Sport.

FRAGE: Wie lang soll Ihre Karriere noch gehen?

HINTERSEER: Noch ein bisschen. Ans Aufhören denke ich nicht. Ich sage Bescheid, wenn es vorbei ist.

FRAGE: Hab ich Wie ist das, immer in der Öffentlich­keit zu stehen?

HINTERSEER: Das hat sein Für und Wider. Eigentlich finde ich es schön, erkannt und gemocht zu werden. Das heißt doch, dass die Leute wahrnehmen und mögen, was ich mache.

FRAGE: Haben Sie überhaupt ein Privatlebe­n? HINTERSEER: Ja. Ich muss auch nicht überall dabei sein – über jeden roten Teppich gehen. Mein Privatlebe­n mit meiner Familie ist mir sehr wichtig.

FRAGE: Wie sind Sie eigentlich auf die Idee gekommen, auch noch Bücher zu schreiben? HINTERSEER: Mit der Idee sind andere Leute auf mich zugekommen. Das Märchenbuc­h hat mir gefallen, da war ich gern dabei. Ich werde oft gefragt, ob ich meine Biografie schreiben möchte, aber da halte ich mich sehr zurück. Ich bin auch noch zu jung, um meine Biografie zu schreiben. FRAGE: Wie wäre das gewesen, wenn Ihre Karriere nach dem Rückzug aus dem Skisport Ende der 80er vorbei gewesen wäre? Hätten Sie das ausgehalte­n? HINTERSEER: Im Sport ist es so, dass man mit einem bestimmten Alter einfach aussteigen muss. Das ist unabhängig von Erfolgen und Medaillen. Das Rad der Zeit dreht sich für jeden weiter. Man muss dann vorwärts gehen. Dass ich danach mit dem Singen anfangen konnte, ist ein Traum. Und, dass ich so einen Erfolg habe, umso schöner. FRAGE: Was passiert eigentlich mit Ihrer Fanpost? HINTERSEER: Was soll damit passieren?

FRAGE: Beantworte­n Sie die selbst?

HINTERSEER: Alles kann man nicht selbst machen. Ich lese sie, aber beim Beantworte­n habe ich Hilfe.

FRAGE: Können Sie sich an besondere Momente mit Ihren Fans erinnern? HINTERSEER: Es gibt viele schöne Momente. Aber ich will da jetzt keinen bestimmten rausnehmen. Konzerte, Fanreisen, zufällige Begegnunge­n, auch privat beim Skifahren oder beim Kaffeetrin­ken, wenn die Leute sogar aus anderen Ländern auf Urlaub nach Kitzbühel kommen. Ich habe eine treue Fangemeind­e. Dafür bin ich dankbar. FRAGE: Belagert die auch manchmal Ihr Anwesen? HINTERSEER: Ach, das hält sich in Grenzen. Und eigentlich ist das ja auch ein schönes Kompliment. Ich sage meinen Fans stets: Ich bin gerne für euch da, aber bitte akzeptiert auch meine Privatsphä­re. In der Regel funktionie­rt das auch gut.

FRAGE: Waren Sie schon mal in Oldenburg? HINTERSEER: Zweimal. FRAGE: Können Sie sich dran erinnern?

HINTERSEER: Ja. Judith und Mel kommen ja von hier oben. Ich freu‘ mich drauf. Es wird natürlich eine kleine Herausford­erung, Tiroler Weihnachts­stimmung in den hohen Norden zu bringen. FRAGE: Wie feiern Sie Weihnachte­n?

HINTERSEER: Ganz einfach. Gemütlich daheim mit der Familie. Ich mag besonders die stille Vorweihnac­htszeit. In den Bergen ist es umso schöner – inmitten der weißen Pracht.

FRAGE:

Wunsch?

HINTERSEER: Auf meinem Wunschzett­el steht nur Gesundheit. Für jeden von uns. Und dass es immer so weitergeht. Haben Sie einen

 ?? BILD: KERSTIN JOENSSON ?? Hans im Glück: Hansi Hinterseer (64) feiert in Oldenburg Tiroler Weihnachte­n.
BILD: KERSTIN JOENSSON Hans im Glück: Hansi Hinterseer (64) feiert in Oldenburg Tiroler Weihnachte­n.

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