Des einen Freud...
E in bekanntes Sprichwort lautet: „Des einen Freud ist des anderen Leid“. Das trifft auch auf die Auswirkungen der niedrigen Zinsen zu, die auch die Inflation beeinflussen. Denn während Sparer – ohnehin wegen der Minizinsen schon arg gebeutelt – ob der tendenziell steigenden Inflation noch weiter Geld verlieren, profitieren beispielsweise Häuslebauer von vergleichsweise günstigem Baugeld.
Eine niedrige Inflation kann auch gefährlich sein. Nämlich dann, wenn sie Unternehmen dazu verleitet, Investitionen aufzuschieben, weil die Preise ja noch weiter sinken könnten. Das wiederum kann dazu führen, dass die Konjunktur gebremst und unter Umständen Mitarbeiter entlassen werden müssen. Die Gefahr ist groß, dass es zu einer sogenannten Deflation kommt. Das bedeutet, dass es eine Abwärtsspirale aus rückläufigen Preisen quer durch alle Warengruppen gibt. Eine Deflation führt meist zu einer schweren Wirtschaftskrise. Daher ist es wichtig, dass die Europäische Zentralbank auf ein stabiles Zinsniveau achtet.
Denn wird der Leitzins nach einer langen Nullzinsphase zu schnell erhöht, kann das die Preise drücken und die Konjunktur belasten. Der goldene Mittelweg scheint in diesem Fall also die beste Lösung zu sein.
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