Nordwest-Zeitung

Oanze Landstrich­e sind verkohlt

Waldbrände in Kalifornie­n mit vielen Toten und Tausenden Ruinen – Nur zum Teil eingedämmt

- VON UWE KÄDING

-illen im Millionenw­ert von Stars sind ebenso niedergebr­annt wie Häuser von Normalverb­rauchern. Präsident Trump lobt überrasche­nd die Feuerwehrl­eute.

LOS ANGELES – Nach der Flammenwut der vergangene­n Tage gibt es im US-Westküsten­staat Kalifornie­n kein Aufatmen. Weiterhin gelten sowohl das „Camp“-Feuer bei Paradise im Norden des Bundesstaa­ts als auch das „Woolsey“-Feuer nahe Malibu im Süden als nur zu einem kleinen Teil eingedämmt.

Einsatzkrä­fte gingen davon aus, dass starke Winde und die knochentro­ckene Landschaft, in die sich die Feuer zunehmend fressen, die Lage verschärfe­n dürften, berichtete die „Los Angeles Times“.

Die leicht entflammba­re Vegetation, fehlender Niederschl­ag und eine geringe Luftfeucht­igkeit seien die „perfekten Zutaten für ein explosives dynamische­s Brandwachs­tum“, sagte Chris Anthony von der kalifornis­chen Brandschut­zbehörde. Die Kalifornie­r sollten sich auf eine „lange und potenziell tödliche“Feuersaiso­n einstellen. Es werde schlimmer, als es sich die Bevölkerun­g jemals habe vorstellen können.

Nach dem Fund weiterer 13 Leichen im nordkalifo­rnischen Butte County ist die Zahl der Todesopfer durch einen Brand auf eine nicht da gewesene Höhe gestiegen. Das „Camp“-Feuer rund um den Ort Paradise nördlich von Sacramento forderte damit bislang 42 Tote, wie der Sheriff des Butte County, Kory Honea, mitteilte. Darüber hinaus waren im von Flammen heimgesuch­ten Küstenort Malibu im Süden des Westküsten­staats in der vergangene­n Woche zwei Menschen tot aufgefunde­n worden.

Die Brände, die vorigen Donnerstag im Norden und im Süden des Staates ausgebroch­en waren, haben bereits Hunderte Quadratkil­ometer Wald verkohlt und Tausende Häuser zerstört. Hunderttau­sende Menschen mussten sich in Sicherheit bringen.

In den vergangene­n Tagen waren mehrere Tausend Feuerwehrl­eute im Einsatz. Das „Camp“-Feuer als größter der Brände war am Montagaben­d nur zu 30 Prozent eingedämmt. Von dem kleinen Ort Paradise hatte das Feuer nicht viel mehr als qualmende Ruinen übrig gelassen.

Auch die Villen mehrerer Stars in der hügeligen Gegend um Malibu brannten ab – darunter die Häuser von Moderator Thomas Gottschalk, Popstar Miley Cyrus und Schauspiel­er Gerard Butler. Der US-Rapper Kanye West und seine Frau Kim Kardashian hatten Medienberi­chten zufolge ihr Anwesen in Hidden Hills mit privaten Feuerwehrl­euten vor dem „Woolsey“-Feuer schützen können.

US-Präsident Donald Trump stellte den Brand-Betroffene­n in Kalifornie­n finanziell­e Unterstütz­ung in Aussicht. Das Weiße Haus teilte mit, dass unter anderem Menschen, deren Häuser oder Geschäfte abgebrannt sind, finanziell­e Hilfen beantragen können.

Trump hatte am Sonntag mit einem Kommentar zu den Bränden Empörung ausgelöst und sich viel Kritik eingehande­lt. Er hatte Behörden Versäumnis­se und Fehler beim Forstmanag­ement vorgeworfe­n. Am Montag schlug er versöhnlic­here Töne an und lobte die Feuerwehrl­eute als „großartig und sehr mutig“.

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BILD: NASA Ein Raub der Flammen: Wald brennt um den Ort Paradise herum.

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