Klaassen sieht noch keine Krise in Bremen
Niederländer fordert gewisse Lockerheit 1 Kein Anruf von Bondscoach
BREMEN 1 Drei Niederlagen in Folge haben die Euphorie an der Weser so richtig ausgebremst. Träumten einige Fans nach dem hervorragenden Saisonstart sogar schon von der Champions League, wachsen nun die Sorgen, dass Werder Bremen den Blick eher wieder nach unten richten muss. Da nutzte Davy Klaassen am Dienstag die Chance, für ein wenig mehr Maß zu werben.
„Krise ist ein viel zu großes Wort. Das ist noch nicht so schlecht, wie alle schreiben“, sagte der Niederländer, der sich nach seinem Wechsel im Sommer für rund 15 Millionen Euro vom FC Everton direkt als Leistungsträger in Bremen etabliert hat. Gerade gegen Gladbach (1:3) sei die Leistung nicht so schwach gewesen: „Wir haben drei Mal verloren, aber wir sind noch Siebter und wollen wieder nach oben. Wir trainieren gut, wir haben den Fokus nicht verloren“, meinte Klaassen.
In der Tat stehen die Bremer vor dem Auswärtsspiel beim SC Freiburg (25. November) mit 17 Punkten aus elf Partien gut da. Zuletzt schlichen sich aber vor allem in der Abwehr, die 11 Gegentreffer bei den drei Pleiten kassierte, zu viele leichte Fehler ein. Beteiligt war auch Klaassen, der im Duo mit Martin Harnik vor dem 0:1 Gladbachs Stürmer Alassane Plea im Strafraum einfach ziehen ließ. „Wir wollen beide in den Zweikampf gehen, dabei hätte einer absichern müssen. Das war unser Fehler“, sagte der 25-Jährige selbstkritisch.
Damit hakte Klaassen die Pleitenserie dann aber auch ab. „Ein, zwei, drei Tage ist das ein schwieriges Gefühl“, erklärte der Mittelfeldmann, „aber es ist nicht gut, die ganze Woche sauer zu sein. Wir müssen wieder den Spaß zurückholen und gut arbeiten“, forderte er die Rückgewissen kehr einer Lockerheit.
Gut arbeiten tut der Niederzweifelländer los, Woche für Woche ist er einer der laufstärksten Bremer. Seine Leistungen werden auch in der Heimat anerkannt. Bondscoach Ronald Koeman nominierte Klaassen zwar nicht für die beiden Nations-LeagueSpiele am Freitag gegen Frankreich und am Montag in Deutschland. Er betonte aber, dass er die guten Leistungen des Spielers in der Bundesliga wahrgenommen habe. „Ich habe nicht mit ihm gesprochen. Natürlich ist es ein guGefühl, tes in der Nähe des Teams zu sein“, sagte Klaasder sen, in seiner Laufbahn bisher auf 16 A-Länderspiele gekommen ist. Er werde so gut wie möglich weitermachen, „und dann hoffe ich, mal wieder einen Anruf zu bekommen.“