Spurensuche in 5000 Jahren Geschichte
Visbeker Heimatverein informiert über neueste Forschungsergebnisse
Besucher aus der ganzen Republik werden am Sonntag in Visbek erwartet. Zum siebten Mal organisiert dort der Heimatverein den Tag der Archäologie.
FRAGE: Wer organisiert das Ganze und wie kam es zu der Idee?
GELHAUS: Der Heimatverein hat das damals ins Leben gerufen, weil aus der Bevölkerung Klagen über die Kosten der Ausgrabungen kamen. Da haben wir gesagt, wir müssen den Leuten mal zeigen, wie wichtig das ist und haben den Tag der Archäologie ins Leben gerufen. Und der war so toll besucht und die Leute waren so begeistert, dass wir gesagt haben, wir müssen das im nächsten Jahr wieder machen. Jetzt haben wir schon den 7. Tag und inzwischen kommen die Besucher aus ganz Deutschland.
FRAGE: Wie interessant ist denn die Region archäologisch?
GELHAUS: Visbek ist eine uralte Besiedlung. Hier haben schon vor mehr als 5000 Jahren Menschen gelebt. Die letzte große Ausgrabung war aus der Zeit der Christianisierung um 800, die Sachsenzeit. Da haben wir sehr viel gefunden und das ist auch der Kern der Ausstellung in unserem neuen Archäo, dem Museum, das wir seit im Mai im Heimathaus haben.
FRAGE: Das Motto lautet in diesem Jahr „Von Grabhügeln und Silbernieten“. Was hat es damit auf sich?
GELHAUS: Es geht in erster Linie um die Ausgrabungen im Uhlenkamp in Visbek. Dort sind Schwerter gefunden worden, die so genannten Saxe. Man hat festgestellt, dass die Scheiden dieser Schwerter mit Silber beschlagen sind und bei einer neuen Untersuchung wurden sogar Spuren von Goldlegierungen entdeckt. Darüber wird auch berichtet werden.
FRAGE: Gibt es sonst noch etwas Neues zu berichten? GELHAUS: Neues Thema sind auch die Ausgrabungen in der Ortschaft Rechterfeld, die gerade abgeschlossen worden sind. Dazu wird Doktor Iris Aufderhaar von der Firma denkmal3D aus Vechta etwas erzählen.
FRAGE: Was steht noch auf dem Programm?
GELHAUS: Durch einen Fachmann aus Greven wird die Eisenverhüttung zur Sachsenzeit anschaulich dargestellt werden. Er wird die Rennofentechnik erklären und beschreiben, wie man damals Schwerter geschmiedet hat. Außerdem wird Michael Wesemann einen Vortrag zum Pestruper Gräberfeld halten. Dort gibt es auch neue Erkenntnisse, weil man ein neues Verfahren angewendet hat. FRAGE: Muss man Experte sein, um an der Veranstaltung teilzunehmen?
GELHAUS: Nein. Wir haben die Veranstaltung ja ursprünglich für die Bewohner des Ortes gemacht. Die Vorträge sind so aufgebaut, dass das jeder verstehen kann. Da legen wir großen Wert drauf.