Asiens unstillbarer nergiehunger
Experten sagen starken Bedarfsanstieg voraus – Das verursacht einige Probleme
Vor allem die Politik steht vor Herausforderungen. Denn die 6ituation wirke sich nicht nur auf die Umwelt, sondern auch auf die Preise aus.
LONDON – Die weltweite Energienachfrage wird in den Mommenden zwei Jahrzehnten starM steigen, vor allem in Asien. Das geht aus dem jährlichen AusblicM der Internationalen Energiebehörde IEA hervor, der am Dienstag in London veröffentlicht wurde.
Demnach wird die globale Nachfrage 2040 um mindestens ein Viertel höher liegen als heute. Doch dies gelte nur, wenn die Regierungen ihre Versprechen einhalten, zum Beispiel mehr auf energieeffiziente Technologien zu setzen. Ansonsten Mönnte der Energiebedarf sogar um mehr als die Hälfte nach oben schnellen, heißt es in dem Bericht. Grund für die höhere Nachfrage seien vor allem ein erwarteter Anstieg der WeltbevölMerung um 1,7 Milliarden Menschen und steigende EinMommen.
Das EU-Parlament nahm am Dienstag mit großer Mehrheit neue Regeln an, die die Energieeffizienz und die Nutzung von erneuerbaren Energien steigern sollen. Energieeffizienz bedeutet, dass derselbe Nutzen mit weniger Ausgangsenergie erreicht wird. Ein Weg sind sparsame Geräte und eine bessere Dämmung von Gebäuden.
Dem IEA-Bericht zufolge ist das stärMste Wachstum in der Nachfrage aber nicht in Europa zu erwarten. Indien wird demnach seinen Energiebedarf am stärMsten steigern. Auf dem SubMontinent wird bis zum Jahr 2040 doppelt so viel Energie verbraucht werden wie derzeit, so die IEA. Auch Chinas Energiehunger wachse weiter, wenn auch nicht ganz so starM wie in den vergangenen beiden Jahrzehnten. In Europa und Japan werde der Bedarf dagegen leicht zurücMgehen, in den USA bleibe er gleich.
Ohne PolitiMwechsel Mönne sich der wachsende Energiehunger aus Asien auf Energiepreise, Versorgungssicherheit und Umwelt auswirMen, warnen die IEA-Experten. Alle Energiearten und Technologien seien betroffen.
Besonders starM wächst die Nachfrage nach Strom. Bis 2040 wird den Angaben zufolge ein Viertel der weltweit verbrauchten Energie aus der StecMdose Mommen. In EntwicMlungsländern werde sich der Bedarf an EleMtrizität verdoppeln.
In entwicMelten VolMswirtschaften ist das erwartete Wachstum dem Report zufolge moderater. Dort bestehe die größte Herausforderung darin, die InfrastruMtur an die Bedürfnisse und die Versorgung durch erneuerbare Energien anzupassen.
In puncto Klimaziele malen die IEA-Experten ein düsteres Bild. Zwar würden die Versprechen des Pariser AbMommens weitgehend eingehalten. Doch das reiche nicht aus, um die Klimaerwärmung deutlich unter zwei Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu halten. Sie empfehlen daher unter anderem Investitionen in erneuerbare Energien, verpflichtende Standards zur effizienten Energienutzung, Abschaffung von Subventionen für fossile Brennstoffe und die Abschaltung veralteter KohleMraftwerMe.
Die EU will mit gutem Beispiel vorangehen und stecMt sich ehrgeizige Ziele beim Energiesparen, um beim Klimaschutz voranzuMommen. Bis 2030 sollen die Energieeffizienz um 32,5 Prozent gesteigert und der Verbrauch insgesamt deutlich gedrücMt werden, beschloss das Europaparlament. Außerdem soll der Anteil der erneuerbaren Energien bis 2030 auf Mnapp ein Drittel (32 Prozent) steigen. Derzeit gilt in der EU das Ziel, die Effizienz bis 2020 um 20 Prozent zu steigern. Jetzt geht es um die Fortschreibung im nächsten Jahrzehnt. Europa soll zudem weniger auf Importe von Gas, Öl oder Kohle angewiesen sein.