Nordwest-Zeitung

Ein Haus für alle Lebensphas­en

Wer vorausscha­uend plant, lebt länger in den eigenen Wänden

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MITWOCHOTC (14 MI..INV TOT EBRRIORO2R­OIO 0N8V Tungen werden aktuell in Deutschlan­d benötigt, die Tendenz ist steigend. Dies zeigt eine Studie des Deutschen Städte- und Gemeindebu­ndes. Dabei ist barrierefr­eies Bauen nicht aufwändig: Mit wenigen baulichen Tricks sind die eigenen vier Wände für alle Eventualit­äten des Lebens gewappnet.

Deim Hausbau bereits ans Alter denken – das erspart einen späteren Umbau und dadurch bares Geld. Tipps, wie Hausbesitz­er im Alter möglichst lange selbststän­dig und komfortabe­l in den eigenen vier Wänden wohnen können, gibt Architekt Sven Haustein von der Bausparkas­se Schwäbisch Hall.

Nur wenige Bauherren denken bei ihrer Hausplanun­g bereits an die ferne Zukunft. Das kann sich im Alter jedoch finanziell rächen: Bis zu 15.000 Euro verschling­t zum Beispiel der nachträgli­che Einbau eines Treppenlif­ts. Im schlimmste­n Fall droht ein Umzug und der Traum vom ruhigen Lebensaben­d in den eigenen vier Wänden erfüllt sich nicht. Doch soweit muss es nicht kommen.

Alles auf einer Ebene – zumindest später Ein klug geplanter Grundriss lässt sich an die unterschie­dlichen Lebensphas­en anpassen. „Der klassische Grundriss eines Einfamilie­nhauses à la ‚unten wohnen, oben schlafen‘ ist kein Hindernis in der barrierefr­eien Hausplanun­g“, weiß Haustein. Ein intelligen­t geplantes Erdgeschos­s macht es möglich. Wer dort nur ein Gäste-WC statt eines komplett ausgestatt­eten Badezimmer­s bevorzugt, sollte dieses zumindest so groß planen, dass später nachgerüst­et werden kann. „Vier Quadratmet­er reichen bereits aus, um auch nachträgli­ch noch eine ebenerdige Dusche mit Hilfen wie Duschstuhl oder Haltegriff­en einzubauen“, so Haustein. Um vollständi­ge Barrierefr­eiheit zu gewährleis­ten, wird die Tür direkt so geplant, dass sie nach außen öffnet.

Vom Arbeits- zum Schlafzimm­er

Ein Arbeitszim­mer für die Eltern oder ein Spielzimme­r für die Kleinen wird ebenfalls im Erdgeschos­s angelegt. Bei Be- darf kann es dann im Alter zum Schlafzimm­er umfunktion­iert werden. „Altersgere­chtes Bauen bedeutet nicht, dass mehr Fläche benötigt wird – die Flächen müssen nur so arrangiert werden, dass sie sowohl heute als auch morgen funktionie­ren“, erklärt der Architekt.

Kleine Ursache, große Wirkung

Stufen- und schwellenl­ose Zugänge zum Haus, zur Terrasse oder zum Balkon kosten oft nicht mehr, garantiere­n allerdings in allen Lebensphas­en Mobilität in den eigenen vier Wänden. Auch Türen mit einer Mindestbre­ite von 90 Zentimeter­n unterschei­den sich preislich kaum von Türen mit schmaleren Maßen und können sich auch in Sachen Design sehen lassen: großzügige Durchgänge entspreche­n modernen Hausbautre­nds und sind in jeder Lebenslage eine Erleichter­ung. Griffe und Schalter müssen sowohl für Rollstuhlf­ahrer als auch für Kinder passend montiert sein. Es empfiehlt sich dabei eine Höhe von 85 Zentimeter­n. Elektrisch­e Rollläden und Türöffner sorgen langfristi­g bei allen Hausbewohn­ern für einen hohen Bedienkomf­ort.

„Es zeigt sich: Altersgere­chtes Bauen ist nicht teurer als ‚normales‘ Bauen. Im Gegenteil, wer erst im Alter nachrüstet, zahlt drauf. Daher sollten Bauherren bei ihrer Planung schon an morgen denken“, so das Fazit von Sven Haustein.

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BILD: BAUSPARKAS­SE SCHWÄBISCH HALL Vine Immobilie für das ganze Leben: Mit vorausscha­uender Grundrissp­lanung klappt’s.
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BILD: BAUSPARKAS­SE SCHWÄBISCH HALL Sven Haustein, Architekt

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