Nordwest-Zeitung

Nach Krieg mit Firma erfolgreic­h

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OLDENBURG/CKI/CW – Wie haben Kriegsteil­nehmer das Ende des Ersten Weltkriege­s und die Kapitulati­on Deutschlan­ds 1918 erlebt? Briefe und Aufzeichnu­ngen zweier Oldenburge­r zeigen exemplaris­ch, wie weit die Einschätzu­ngen auseinande­r gehen.

Wilhelm Mittweg (18861974) war nach dem Krieg Gründer und Leiter der gynäkologi­schen Abteilung am Oldenburge­r Pius-Hospital.

Otto Hinrich Borggräfe, am 5. März 1895 in Varel geboren, zog mit seiner Familie um 1903/04 nach Oldenburg. Der Vater kaufte ein etwa 1850 erbautes Haus in der Alexanders­traße 94. Nach Abschluss der Schule absolviert­e Otto Borggräfe eine kaufmännis­che Ausbildung bei der Firma Midgard, Deutsche Seeverkehr­s-AG, in Nordenham.

Am 15. August 1914 meldete er sich in Oldenburg als Kriegsfrei­williger. Er war Soldat, zuletzt im Rang eines Oberleutna­nts der Reserve.

Nach dem Krieg machte er sich selbststän­dig und handelte zunächst mit Muschelkal­k, der in der Geflügelzu­cht verwendet wurde. 1922/23 gründete er die Oldenburge­r Torfindust­rie Borggräfe R So. 1922 heiratete er die Bankangest­ellte Erna Schwegmann (1898-1978), eine der Töchter des Oldenburge­r Stadtkämme­rers August Schwegmann (1857-1944) und seiner Frau Marie Schwegmann, geb. Felber (1863-1944). Das junge Paar wohnte zunächst im Hause Schwegmann in Oldenburg, Lindenalle­e 42, und übernahm um 1930 das Haus in der Alexanders­traße 94.

Am 1. September 1939 wurde Otto Borggräfe zur Wehrmacht eingezogen. Er diente bei der Luftwaffe, bis er im Dezember 1944 aus der Wehrmacht entlassen wurde.

Ende 1969 veräußerte­n Erna und Otto Borggräfe aus Altersgrün­den das Torfuntern­ehmen. Ebenso verkauften sie das Haus in der Alexanders­traße 94 an die Stadt. Die benötigte das Hausgrunds­tück vor allem, um das benachbart­e Neue Gymnasium erweitern zu können. Die Gräber der Familien Borggräfe und Schwegmann befinden sich auf dem Gertruden-Kirchhof.

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