FEUER WÜTEN IN KALIFORNIEN
Britischer Thronfolger Prinz Charles feiert 70. Geburtstag
Die Lage bleibt gefährlich: Ein Feuerwehrmann bekämpft Flammen neben einer Straße in Simi Valley. Die Brände in Kalifornien haben in den vergangenen Tagen bereits Hunderte Quadratkilometer Wald verkohlt, Tausende Häuser zerstört – und sind längst nicht eingedämmt. Hunderttausende Menschen mussten sich in Sicherheit bringen. Präsident Donald Trump versprach jetzt Hilfe.
FRANKFURT/MAIN – Mit einem typisch englischen Garten haben die Beete in der offiziellen Residenz von Thronfolger Prinz Charles nichts zu tun. Ökologisch angebautes Gemüse in der einen Ecke des Anwesens Clarence House mitten in London, der Rasen von einigem Unkraut und kahlen Stellen durchsetzt. Charles, der an diesem Mittwoch seinen 70. Geburtstag feiert, wird wohl als erster Ökobauer den Thron des Vereinigten Königreichs besteigen. Noch aber ist mit 92 Jahren Elizabeth II., seine Mutter, mit sehr großer Ausdauer Königin.
Charles bleibt vorerst der Prinz im Wartestand – in einem Alter, in dem andere schon längst in Rente sind. Er ist ein in vielerlei Hinsicht ziemlich ungewöhnlicher Thronfolger: Charles setzt sich nicht nur für umweltfreundliche Landwirtschaft ein, sondern ist auch ein leistark denschaftlicher Klimaschützer, ein Kämpfer für die Menschenrechte, ein ArchitekturFreak, der mit seinem Sturkopf so manches moderne Bauprojekt verhinderte, und er malt gern Aquarelle.
Die Kunst spielt auch eine große Rolle bei den diversen Feierlichkeiten zu CharlesS rundem Geburtstag. So kamen bereits im Oktober viele Schauspieler und Shakespeare-Fans im BuckinghamPalast zusammen, um das Engagement des Thronfolgers für die Künste zu preisen. „Prinz Charles setzt sich auch in sozialen Bereichen ein“, sagte ARD-Royal-Experte Rolf Seelmann-Eggebert. „Er ist kein Schönwetterprinz.“
In die Politik einmischen darf sich Charles künftig als König aber nicht mehr. Das wolle er später als Monarch auch beherzigen, betonte er in einer BBC-Dokumentation zu seinem 70. Geburtstag. Ihm sei völlig klar, dass er dann nicht mehr so agieren könne wie jetzt: „So dumm bin ich nicht“, sagte Charles. Es handele sich doch schließlich um zwei völlig verschiedene Rollen.
In der BBC-Dokumentation ist auch zu sehen, wie der Thronfolger mit Truthähnen spricht. Viele Briten finden Charles ein bisschen spleenig.
Besonders übel nahmen ihm die Briten, wie Charles mit Diana umging, der Königin der Herzen. Heute wirkt Charles viel ausgeglichener als früher, lächelt mehr. „Er ist zur Ruhe gekommen“, sagte Seelmann-Eggebert.